Er ist der erste muslimische Bürgermeister einer europäischen Grossstadt: Sadiq Khan, Labour-Kandidat mit pakistanischen Wurzeln, hat die Wahlen in der britischen Hauptstadt klar für sich entschieden.
Dem Endergebnis zufolge erhielt Khan 1,31 Millionen Stimmen, während es sein Kontrahent, Zac Goldsmith von den Tories, nur auf knapp 995'000 Stimmen schaffte. Damit wird Khan Nachfolger des populären konservativen Bürgermeisters Boris Johnson.
Der 45-jährige Khan, der in London geboren und aufgewachsen ist, ist seit 2005 Abgeordneter im britischen Unterhaus. Er studierte Jus und war unter anderem als Menschenrechtsanwalt tätig. In seiner Siegerrede sagte Khan stolz, dass London «Hoffnung statt Angst und Einheit statt Spaltung» gewählt habe.
Labour-Chef Jeremy Corbyn gratulierte Khan zum klaren Wahlausgang. «Kann es kaum erwarten, mit dir zusammenzuareiten, um ein London zu schaffen, das gerecht für alle ist», schrieb er auf Twitter. Der Sieg Khans ist ein Triumph für die angeschlagene Labour-Partei, die bei den Regional- und Kommunalwahlen ansonsten Verluste hinnehmen muss – wenn auch nicht ganz so hohe wie erwartet.
So verlor die Partei in England gut zwei Dutzend Mandate - wesentlich weniger als erwartet. «Wir sind drangeblieben und haben vielerorts Unterstützung gewonnen», sagte Corbyn.
Nicht so in Schottland: Hier überholten die Konservativen Labour: Sie wurden die zweitstärkste Kraft hinter der linksgerichteten schottischen Nationalpartei (SNP).
Schottische Nationalisten feiern historischen Sieg
SNP-Chefin Nicola Sturgeon feierte den dritten Wahlsieg ihrer Partei in Folge. «Wir haben Geschichte geschrieben», erklärte die schottische Ministerpräsidentin. Die absolute Mehrheit verloren die Separatisten aber.
Im März hatte die SNP angekündigt, nach dem Referendum über die britische EU-Mitgliedschaft am 23. Juni erneut für die Abspaltung Schottlands aus Grossbritannien werben zu wollen. Sturgeon will nun eine Minderheitsregierung bilden. (lha/SDA)