Einmal klick, zweimal klick, dreimal und viermal klick. Und dann mit dem Finger an diesem Rädchen drehen. Fertig! Zu zweit in weniger als fünf Minuten baut Ikea-Chef Peter Agnefjäll den Tisch Lisabo zusammen – dank einem neuen Holzsteck-System.
«Mit Schrauben und Inbusschlüssel dauert das fünfmal so lange, der Unterschied ist riesig», sagt Agnefjäll im Interview mit der «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung». Für ihn ist klar: «Das ist eine Revolution».
Und die sieht so aus: Der Möbelriese bringt eine Holzsteckverbindung auf den Markt, die ganz ohne Schrauben Bauteile aus Holz verbindet. Es ist eine Art Keildübel mit einem Gehäuse aus Kunstoff und einem Kern aus Metall, erklärt Agnefjäll. Stück für Stück wolle man damit den Inbus-Schlüssel ersetzen.
Ikea ohne den berühmten Inbus-Schlüssel? «Wir wollen unseren Kunden eine Alternative anbieten. Vor allem denen, die nicht so viel Zeit haben, um ihre Möbel aufzubauen», sagt Agnefjäll. Mit dem neuen System liessen sich Tische oder Regale viel schneller zusammenbauen. «Man braucht dafür kein Werkzeug mehr.»
Was war der Grund fürs Umdenken? Etwa, weil Agnefjäll nicht so talentiert beim Möbelaufbau ist? «Wir sind in den vergangenen zwanzig Jahren achtmal umgezogen. Ich habe viele Ikea-Möbel selbst ab- und aufgebaut», sagt er. Seine Frau und die Kinder seien ihm jeweils zur Hand gegangen. «Wenn wir dann fertig sind, bin ich jedes Mal ein bisschen stolz», gesteht Agnefjäll.
Ikea bietet auch Tische und Lampen an, die Ladestationen für Handys eingebaut haben. Auch das ist revolutionär. «Aber warum wuchert in den meisten Haushalten immer noch der Ladekabelsalat?», will die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» wissen. Agnefjäll: «Wir kommen mit diesen Produkten schon auf ganz ordentliche Verkaufszahlen. Aber einige Elektronikhersteller, zum Beispiel Apple, bieten diese Option noch nicht an.»
Immerhin: Samsung und Google haben diese Funktion. «Ich glaube fest daran, dass die Technik sich durchsetzen wird.» (uro)