Katars Gegner Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten wollen ihren Druck auf das Golfemirat laut einer Erklärung dennoch aufrecht erhalten.
Tillerson sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit al-Thani am Dienstag in Doha, das neue Abkommen solle dabei helfen, «den Terrorismus aus der Welt zu schaffen». Ziel des Abkommens sei es, die «Finanzierung von Terrorismus» zu unterbinden.
Gegner sollen sich anschliessen
«Katar ist der erste Staat, der mit den USA ein Abkommen gegen Terrorfinanzierung schliesst», sagte Katars Aussenminister al-Thani. Er rief Saudi-Arabien und die anderen Gegner Dohas dazu auf, sich der Vereinbarung mit den USA anzuschliessen.
Katars Gegner bezeichneten die Vereinbarung zwischen den USA und der Regierung in Doha hingegen als «unzureichend». Den Zusagen Katars sei nicht zu trauen, hiess es in einer gemeinsamen Erklärung, die von der saudiarabischen Nachrichtenagentur SPA veröffentlicht wurde. Katar müsse «die Finanzierung und Unterstützung des Terrorismus» einstellen. Die Sanktionen gegen Katar würden erst dann aufgehoben, wenn das Land diese Forderungen erfülle.
Vorwurf der Terror-Unterstützung
Die vier arabischen Staaten hatten am 5. Juni ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Verkehrs- und Handelsblockade gegen den gasreichen Wüstenstaat verhängt. Sie werfen Katar eine Unterstützung von Terrorgruppen und eine zu grosse Nähe zu Saudi-Arabiens Erzrivalen Iran vor. Eine Liste mit 13 Forderungen, darunter auch die Schliessung des Nachrichtensenders Al-Dschasira, wies Katar zurück.
Tillerson war am Montag an den Golf gereist, um mit Katar und seinen Gegnern Gespräche zur Entschärfung des Konflikts zu führen. Nach Gesprächen mit Katars Emir Scheich Tamim bin Hamad al-Thani äusserte sich der US-Aussenminister optimistisch. Er sei hoffnungsvoll, dass Fortschritte zur Lösung des Konflikts erreicht werden könnten. Katar sei in seinen Positionen «ziemlich klar» und habe sich in dem Konflikt «vernünftig» verhalten.
Am Mittwoch wird Tillerson in Saudi-Arabien zu Gesprächen über die Krise am Golf erwartet. In Dschiddah trifft er sich nach Angaben der Regierung in Kairo mit dem ägyptischen Aussenminister und seinen Kollegen aus Saudi-Arabien, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten. (SDA)