Kanonendrama auf Touristenboot
Kapitän sprengt sich in die Luft

Es war eine fröhliche Geburtstagsparty auf einem Touristenboot. Doch der Ausflug endete mit einem tödlichen Drama.
Publiziert: 08.10.2012 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:13 Uhr
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Der Skipper wird von Bord gebracht. Er war sofort tot.
Foto: ZVG
Von Roman Neumann

Blutbad im griechischen Urlaubsparadies Kos! Kapitän Savas Theologou (†51) fährt am Samstag mit seinem Segelschiff «Eva» in den Hafen ein und will dafür eine Show-Kanone zünden – eine alte Tradition.

Doch etwas geht gewaltig schief: Die selbst gebastelte Sprengladung explodiert zu früh, der Kapitän wird getötet! Sechs weitere Touristen auf dem Boot werden verletzt, zwei davon sind deutsche Kinder. Alle sind aber ausser Lebensgefahr.

Der Churer Räto Camenisch (51) kennt Kapitän Savas Theologou aus gemeinsamen Zeiten auf Kos. Camenisch führte eine Bar, verkaufte dort Touristen die Tickets für ­einen Ausflug auf dem Piratenschiff. «Es ist sehr traurig, was passiert ist», sagt Camenisch zu BLICK. Als er von seinen Freunden auf Kos vom Unglück hört, muss er sofort an seinen Freund Savas denken. «Er war schon immer ein bisschen ein wilder Typ, einer der Sachen ausprobieren wollte. Einfach ein Lebe-mensch.»

Die Ermittler versuchen jetzt die Geschehnisse auf dem Boot zu rekonstruieren. Beim Ausflug am Samstag handelte es sich um eine Geburtstagsfeier. 26 Touristen aus Deutschland, Belgien, Holland sowie zwei Griechen sind an Bord. Die Tour geht von Kos nach Kalymnos. Auf dem Schiff gibts Ouzo und Wein für die Gäste, der Skipper grillt auf Kalymnos Souvlaki für alle. Dann geht es weiter zur Insel Pserimos, von dort am Abend zurück nach Kos. Kurz vor der Ankunft kommt es zum Drama.

Starb der Kapitän als Held? Denn laut Polizei habe er sich auf die Kanone geworfen, um die Gäste zu schützen! Sein Freund Räto Camenisch ist untröstlich: «Es ist sehr tragisch. Er hinterlässt eine Frau und eine 21-jährige Tochter.»

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