«Kalt und starr vor Angst»
Britin lag zwei Tage neben toten Freunden im Autowrack

Nach dem Horror-Crash mit mehreren Toten in Grossbritannien kommen immer mehr Details ans Licht. So steckten die beiden Überlebenden fast zwei Tage im Autowrack fest.
Publiziert: 08.03.2023 um 15:41 Uhr

Zwei Tage lang galten fünf junge Personen in Grossbritannien als vermisst. Dann wurden sie von einem Spaziergänger, der mit seinem Hund unterwegs war, entdeckt. Drei der Insassen kamen ums Leben, zwei überlebten schwer verletzt. Darunter: Sophie Russon (20). Nach ihrer Bergung aus dem Wrack wurde sie im Spital mehrfach operiert. Sie erlitt unter anderem einen Schädelbruch und eine Hirnblutung.

«Meine Tochter ist nicht wiederzuerkennen», sagt ihre Mutter Anna Certowicz (42) gegenüber der «Daily Mail». Ihre Tochter sei fast zwei Tage lang in dem Wrack gefangen gewesen. «Sie war kalt und starr vor Angst. Sie hatte in dem Auto keine Chance, ihr Handy zu erreichen und so jemanden anzurufen», so die Mutter weiter.

«Sie steht noch immer unter Schock»

Auch gegenüber der «Sun» berichtet Certowicz darüber, wie schlimm es ihrer Tochter geht. Sophie Russon habe «Panikattacken nach der Bergung» gehabt. «Deswegen haben ihr die Ärzte ein Beruhigungsmittel gegeben. Sie steht noch immer unter Schock und ist schwer verletzt.»

Sophie Russon überlebte den Horror-Crash in Grossbritannien.
Foto: Social Media
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Die Polizei habe die Unfallstelle zuvor mehrmals abgesucht, habe aber das Wrack samt der Verletzten nicht entdecken können. Ein Skandal. Besonders: Anna Certowicz war sich sicher, dass ihrer Tochter etwas zugestossen war, und meldete sich mehrmals bei der Polizei. Dort wurde sie aber nicht ernst genommen. «Am Sonntag sagte mir die Polizei, ich solle nicht mehr anrufen – sie waren nicht verärgert, sondern nur abweisend.»

Ursprünglich sassen sechs Personen im Wagen

Gegenüber der «Daily Mail» erhebt der Finder des Autos ebenfalls schwere Vorwürfe. Die Polizei habe die möglichen Unfallstellen «nicht gründlich genug» abgesucht. «Wir waren rund 15 Minuten vor Ort und haben das Auto gefunden. Die Polizei war ganz in der Nähe. Ich frage mich schon, weshalb sie das Auto nicht früher gefunden haben», so der Finder.

Gemäss ersten Ermittlungen sassen die zwei Schulfreundinnen von Sophie Russon, Eve S.* (†21) und Darcy R.* (†21), ebenfalls im Auto. Die beiden sind Medienberichten zufolge beim Unfall gestorben.

Die drei hatten in der Nacht von Freitag auf Samstag in einer Bar Bekanntschaft mit den zwei anderen Personen gemacht und mit auf den Heimweg mitgenommen. Ursprünglich sollen sogar sechs Personen in dem Auto gewesen sein. Die Person sei aber nach einer Diskussion vorzeitig aus dem Auto gestiegen. Zuletzt zeichnete eine Überwachungskamera gegen 2 Uhr früh am Samstag das Auto bei einem Stopp an der Tankstelle auf.

* Namen bekannt

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