Jüngster Mörder Europas
Das zeichnete er kurz vor der Horror-Tat

LONDON – 1993 tötete Jon Venables zusammen mit seinem Kumpel Robert Thompson einen Zweijährigen. Wie gestört er war, zeigt eine Zeichung von ihm.
Publiziert: 08.03.2010 um 10:26 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:36 Uhr
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Dieses verstörende Bild zeichnete Venables wenige Wochen vor dem Mord.
Foto: ZVG

Es war im Jahr 1993, als die Tat zweier zehnjähriger Briten die englische Öffentlichkeit schockierte und weltweit für Schlagzeilen sorgte. Jon Venables und Robert Thompson entführten in einem Liverpooler Einkaufszentrum den zweijährigen James Bulger.

Sie schlugen mit Eisenstangen und Ziegelsteinen auf den Kleinen ein, schütteten ihm Farbe in die Augen und liessen ihn auf einem Bahngleis liegen. Ein Zug überrollte das Opfer, Kinder fanden die zerstückelte Leiche.

Lange Messer und Blutfontänen

Jetzt kommt ein verstörendes Dokument, von der Zeit kurz vor dem Mord, ans Tageslicht. Jon Venables malte damals eine Frau, die mit riesigen Messern auf zwei Menschen einsticht. Blut spritzt aus den Körpern der Opfer.

Inspiriert wurde der Zehnjährige offenbar vom Horrorschocker «Halloween», wie die «Daily Mail» berichtet. Er schreibt zur Zeichnung, dass er immer wieder Filme geschaut habe, in denen ein Mann mit einer Maske Frauen abschlachte.

Kinderpornographie und Vergewaltigungen

Das Bild ist ein Zeugnis für die verstörende und zerstörte Kindheit des Jungen. Er soll regelmässig von seiner Mutter geschlagen worden sein. Sein Vater liess ihn ohne Bedenken Horrorfilme ansehen.

Das alles hinterliess Schäden bei Venables Psyche. Nachdem er acht Jahre für den Mord abgesessen hatte, erhielt er eine neue Identität. Doch jetzt wurde er wieder von der Polizei verhaftet.

Jon Venables wird ein abscheuliches Sexualverbrechen vorgeworfen, wie der britische Justizminister Jack Straw besätigt. Genaueres wurde aber nicht bekannt gegeben. Bei der Durchsuchung der Wohnung des mittlerweile 27 Jahre alten Mannes, fand die Polizei zudem zahlreiche Kinderpornos.

Jetzt soll die geheime Identität Venables gelüftet werden. Nur so kann ihm ein normaler Prozess gemacht werden. Die Eltern des Mordopfers von 1993 sagen dazu: «Wenn die Behörden die britische Bevölkerung nicht informieren, dann nur, weil sie eigene Fehler vertuschen wollen.» (gca)

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