Scheu lächelt das kleine Mädchen im Spital in die Kamera. Neben dem Kind die strahlende Mutter Amanda und ihre Tante Beth.
Das Bild ging um die Welt. Es zeigt den Moment, in dem Beth ihre Schwester zum ersten Mal wieder in die Arme schliessen darf. Zum ersten Mal nachdem Amanda Berry (26) am 21. April 2003 in Cleveland entführt worden war.
Und zum ersten Mal sieht Beth Berry ihre Nichte. Das Mädchen kam im Verlies an der Seymore Avenue 2207 zur Welt. Sie heisse Jocelyn und sei ihr «Weihnachtskind», habe Amanda ihrer Grossmutter Fern Gentry nach der Befreiung erzählt, berichtet Dailymail.co.uk. Sie kam vor sechs Jahren an Weihnachten zur Welt.
Zusammen mit Gina DeJesus (23) und Michelle Knight (32) erlebte Amanda über ein Jahrzehnt lang Gräuel im Horrorhaus von Ariel Castro (52). Der ehemalige Schulbusfahrer soll zusammen mit seinen beiden Brüdern Pedro (54) und Onil (50) drei Frauen eingesperrt und missbraucht haben.
«Sie sieht grossartig aus, zufrieden, gesund und hat gestern Abend im Spital ein Glace bekommen», sagt Polizei-Chef Ed Tomba über Jocelyn. «Ihre Mutter lächeln zu sehen, brachte sie selber zum Lächeln.» Im Metro Medical Center waren die aus dem Haus befreiten Frauen medizinisch betreut worden.
Frauen sorgten gut für das Kind
Amanda habe Jocelyn in der Gefangenschaft unterrichtet, ihr die wichtigsten Dinge beigebracht, sagt die FBI-Agentin Vicky Anderson zu «ABC News». Die jungen Frauen und das Kind hatten im Haus Kontakt untereinander, sagen in den Fall involvierte Polizisten. So sei es zum Beispiel Gina DeJesus gewesen, die den Beamten im Spital stolz eine Kinderzeichnung von Jocelyn zeigte.
Die Ermittler wollen nun mittels DNA-Tests abklären, welcher der drei Castro-Brüder der Vater des Kindes sei. Ed Tomba geht davon aus, dass einer der drei das Kind gezeugt hat. (bih)