Es ging wild zu und her am letzten Freitagabend am Ballermann 5. In einer Seitenstrasse am Megapark zwischen Wurstkönig-Imbissbude und dem Dönerladen trafen ein paar alkoholisierten Helfer und Spieler des Lenzburger Streethockey-Vereins Seetal Admirals auf senegalesischen Strassenhändlern: Es kam zu einer Schlägerei (BLICK berichtete).
Wie Augenzeugen in der deutschen «Bild»-Zeitung schildern, hätten die Händler wütend reagiert, weil die Schweizer Touristen ihre Familie beleidigten. Das sei alles ganz anders passiert: «Zu keiner Zeit sind rassistische Äusserungen gegenüber den Strassenhändlern gefallen», sagt der Vereinsverantwortliche S.G.* zu BLICK.
Zum Zeitpunkt der Schlägerei seien noch 20 Reiseteilnehmer beim Megapark gewesen. Der Rest der total 41 Teilnehmer hätte sich bereits im Hotel befunden. Von den Spielern der ersten Mannschaft seien nur noch wenige mit dabei gewesen. «Wir waren alle sehr gut gelaunt.» Da einige alkoholisiert gewesen seien, habe sich die Gruppe beim Verlassen auf eine Distanz von etwa 300 Meter verteilt. «Die letzten Nachzügler wurden dann durch die senegalesischen Strassenhändler massiv bedrängt», sagt S.G.
Auch Frauen wurden angegriffen
«Ein Wort gab das andere und aus einer Schubserei wurde eine blutige Schlägerei», sagt er weiter. Er sei mit den anderen sofort zurückgerannt, als er die Schreie hörte. Dort habe er seine Freunde am Boden liegen sehen. Die einen hätten stark geblutet. «Die Strassenhändler haben immer noch nachgetreten.» Und nicht nur das: «Auch die Frauen in der Gruppen mussten im Handgemenge Schläge einstecken.»
Einige hätten sich dann schützend über ihre Freunde gestürzt. Auch S.G. wurde bekam die Fäuste der Senegalesen zu spüren. Er selbst habe nur versucht, die Verletzten aus dem Handgemenge zu ziehen. «Drei von uns mussten zur Behandlung ins Spital gebracht werden.» Einer hätte mehrfach genäht werden müssen.
«Wer den ersten Schlag austeilte, ist aufgrund der unübersichtlichen Lage nicht klar», sagt der Verantwortliche. Klar sei jedoch, dass die Händler ihnen den Weg versperrt hätten und sie penetrant belästigt hätten. «Die Stimmung in der Gruppe war sehr wohl ausgelassen, heiter und laut. Jedoch hat die Gruppe zuvor zu keinem Zeitpunkt gepöbelt oder sich aggressiv verhalten.»
Auf Seiten der Clubleitung des Streethockey-Vereins Seetal Admirals distanziert man sich klar von der Schlägerei. «Der Vorstand der Admirals verurteilt jegliche Gewaltausübung und Rassismus», sagt Beat Fey.
Der Schock über die Schlägerei sitzt der Gruppe noch immer in den Knochen. Seit gestern sind alle 41 Reiseteilnehmer wieder in der Schweiz. «Wir sind froh, ist nicht noch mehr passiert», sagt S.G. Nun wolle man den Vorfall nochmals besprechen. «Aber eigentlich wollen wir den Abend nur vergessen.» (nbb)
*Name der Redaktion bekannt.