Michael Brockie (28) gilt seit seinem Unfall im Jahr 2019 als «ein wandelndes Wunder.» So nannten ihn seine Ärzte, nachdem er schwer verunfallt war und überlebte. Brockie war gestürzt und hatte sich den Kopf angeschlagen. Ihm musste daraufhin die Hälfte seines Schädels entfernt werden.
Jetzt verklagt Brockie, der Wirtschaftsprüfer bei PWC ist, seinen Arbeitgeber. Laut dem britischen Sender ITV verklagt er das Unternehmen wegen Fahrlässigkeit auf 200'000 Pfund (rund 227'000 Franken).
Zu «übermässigem Alkoholkonsum ermutigt» worden
Er behauptet, dass er die Verletzung erlitt, weil er an einer Betriebsfeier «zu übermässigem Alkoholkonsum ermutigt» worden sei. Das geht aus der Anklage hervor, aus der mehrere britische Medien zitieren.
Es geht um eine Kneipentour mit seinen Kollegen in Reading (England). Laut der Klageschrift wurde Brockie von seinem Chef dazu gedrängt, in neun Bars möglichst viel Bier in möglichst wenigen Schlücken zu trinken.
Die Mitarbeiter wurden danach bewertet, wie schnell sie jedes Getränk austrinken konnten. Das Ergebnis sollte gar im Büro ausgehändigt werden.
Brockie arbeitet noch beim Unternehmen
Zum Trink-Turnier eingeladen habe sein Manager des PWC-Büros im britischen Reading. Brockie, der immer noch im Unternehmen angestellt ist, konnte erst sechs Monate nach dem Vorfall wieder arbeiten.
Neben den 200'000 Pfund will Brockie Anspruch auf zusätzliche Zahlungen erheben. Diese sollen die Kosten decken, die aufgrund seiner Verletzungen in Zukunft anfallen könnten.
Das sagt PWC
Laut britischen Medien sagt das Unternehmen zum Fall lediglich: «Als verantwortungsvoller Arbeitgeber verpflichten wir uns, allen unseren Mitarbeitern ein sicheres, gesundes und integratives Arbeitsumfeld zu bieten.»
Und weiter: «Wir erwarten auch von jedem, der an gesellschaftlichen Veranstaltungen teilnimmt, Verantwortung zu übernehmen und für seine eigene Sicherheit und die anderer zu sorgen.» (euc)