Für ganze zwei Jahre hörte ihre Familie nichts von Angelica Gaitan (46). Die Kolumbianerin war spurlos verschwunden. Am Samstag tauchte sie dann wieder auf – ein Fischer zog sie einige Kilometer vor der Küste der Stadt Puerto Colombia aus dem Wasser. Ein Video der Aktion ging um die Welt.
Ihre Rettung grenzt an ein Wunder – denn die Gewässer in denen sie ganze acht Stunden umher trieb, sind voller Haie! Gegenüber dem lokalen Radiosender «RCN Radio» erzählte sie vom schrecklichen Moment, als ein Hai an ihr vorbei schwamm. «Ich fühlte, wie eine Flosse ganz nahe an mir vorbeizog», sagte die 46-Jährige. Doch Gaitan konnte sich nicht wehren. Sie war so schwach, dass sie ständig das Bewusstsein verlor.
Tochter zweifelt an Geschichte
Inzwischen ist klar, dass sich Gaitan mit dem Sprung ins Wasser eigentlich das Leben nehmen wollte. «Ich wollte alles beenden», sagte sie. Denn die Frau war nach eigenen Angaben seit 2018 auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Dabei habe sie mehrere Monate auf der Strasse gelebt und kam später in einer Hilfsunterkunft unter.
Wie «The Sun» schreibt, zweifelt Gaitans Tochter jedoch an der Geschichte ihrer Mutter. Ihr Ehemann habe sie nie misshandelt. «Wir wissen nicht, wer sie angegriffen hat oder wie sie im Meer gelandet ist», sagte die Tochter. Die Mutter leide aber seit Jahren an Herzproblemen. Zudem habe sich ihr geistiger Zustand nach einem Herzinfarkt verschlechtert.
«Denke, es war Gottes Absicht»
Gaitans Retter ist der Fischer Rolando Visbal. Bei einem Interview mit «Caracol Radio» sagte er, dass er eigentlich am Freitag und nicht erst am Samstag nicht fischen gehen wollte. Doch ein Problem mit dem Boot verzögerte sein Vorhaben.
«Wenn wir am Freitag kein Problem mit der Zündkerze gehabt hätten, wären wir an diesem Tag fischen gegangen», sagte Visbal. Für die Frau hätte das vermutlich den Tod bedeutet. «Ich denke, das war Gottes Absicht», sagte er. (bra)