Auch in den USA wird derzeit über Lockerungen bei den Corona-Massnahmen diskutiert. Einer der Streitpunkte dabei: Sollen Schulen, die wegen zu hoher Fallzahlen zuletzt keinen Präsenzunterricht mehr durchführen konnten, wieder zum normalen Betrieb übergehen?
Zu Wort gemeldet hat sich jetzt auch Donald Trump Jr., der älteste Sohn von Ex-Präsident Donald Trump (74). Doch der 43-Jährige sorgte weniger mit bestechenden Argumenten für Aufsehen, als viel mehr dadurch, wie er in der Öffentlichkeit auftrat.
Video sorgt für Stirnrunzeln
Für seine Video-Botschaft zum Thema Schulöffnungen posierte Trump Junior vor einer Wand mit Pistolen und Gewehren. Für ihn der passende Hintergrund, um bildungspolitische Fragen zu diskutieren.
Im Video, das er auf seinen Social-Media-Kanälen verbreitet hat, setzt sich Trump Jr. für eine sofortige Öffnung der Schulen ein – und greift dabei neben Präsident Joe Biden (78) auch die Lehrer-Gewerkschaft in den USA an. Sie alle würden nur dann auf die Wissenschaft hören, wenn es ihnen gerade so passen würde.
Auch darum wird der Auftritt von Trump Jr. von vielen mit einem Stirnrunzeln aufgenommen. Denn bisher haben Experten den betroffenen Gebieten stets empfohlen, zurückhaltend zu sein mit Öffnungen, solange die Zahlen nicht tiefer und nicht mehr Personen gegen das Coronavirus geimpft sind.
Neuer Trend unter Konservativen?
Für die Wand voller Waffen im Hintergrund hagelt es für Trump Jr. nun heftige Kritik. Einige sehen darin eine verkappte Drohung. Manche befürchten gar, das Video könnte neue Fälle von Waffengewalt an US-Schulen heraufbeschwören.
Allerdings ist der Sohn des Ex-Präsidenten keineswegs der erste, der sich im Internet mit einem Arsenal an Waffen brüstet. Sich während Videoaufnahmen mit Gewehren und Pistolen zu zeigen, ist aktuell ein Trend unter US-Politikern am rechten Rand. Erst vergangene Woche hatte die neu gewählte republikanische Abgeordnete Lauren Boebert während eines Online-Meetings mit anderen Politikern vor einem Gestell voll mit Gewehren und Maschinenpistolen posiert.
Auch Boebert war für die fragwürdige Zurschaustellung der Waffen kritisiert worden. Die junge Politikerin reagierte darauf aber gelassen: «Es ist völlig egal, was das bei einigen Betrachtern auslöst oder wie sie das interpretieren. Es ist mein gutes Recht, Waffen zu besitzen.» (cat)