Schönheitskönigin mogelte sich zum Sieg
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Jetzt drohen ihr 16 Jahre Haft
Schönheitskönigin mogelte sich zum Sieg

Emily Rose Grover (18) aus Florida wollte die Schönste an ihrer Schule sein. Um dieses Ziel zu erreichen, griff sie auch zu zweifelhaften Mitteln. Jetzt droht ihr eine lange Gefängnisstrafe.
Publiziert: 05.05.2021 um 21:39 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2021 um 07:48 Uhr
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Polizeifoto: Emily Rose Grover (18) wurde im März verhaftet.
Foto: Florida Department of Juvenile Justice

Im vergangenen Herbst strahlte Emily Rose Grover (18) noch als Schönheitskönigin in die Kameras, hatte Blumen in den Armen und ein Krönchen auf dem Haupt. Im März klickten dann die Handschellen.

Was hat Grover getan? Die 18-Jährige wollte bei dem Schönheitswettbewerb ihrer Highschool unbedingt gewinnen. Deshalb manipulierte sie zusammen mit ihrer Mutter, einer Lehrerin, das Abstimmungsergebnis. Dies berichtet das «Pensacola News Journal». Grover wurde von der Schule ausgeschlossen, den Schönheitstitel musste sie zurückgeben. Nun wird gegen sie ermittelt. Schwerer Hackerangriff und Datenklau werden ihr vorgeworfen.

246 Stimmen von der gleichen IP-Adresse

Dass etwas mit dem Resultat des Schönheitswettbewerbs nicht stimmte, vermutete die Schulbehörde bereits im vergangenen November. Sie entdeckte einen unbefugten Zugriff auf Hunderte Schülerkonten. Etwa zur gleichen Zeit soll die Schönheitskönigin damit geprahlt haben, das Konto ihrer Mutter, Laura Rose Carroll (50), die eine Grundschule im gleichen Bezirk leitet, zur Stimmabgabe benutzt zu haben.

Untersuchungen ergaben schliesslich, dass die Schülerin 246 Stimmen als angeblich Schönste der Schule von der gleichen IP-Adresse erhalten hatte. Die Ermittler glauben, die Mutter habe Grover bei dem Hackerangriff geholfen, um den Schönheitswettbewerb zu gewinnen. Zudem wird die Schülerin verdächtigt, bereits seit August 2019 auf das interne System des Schulbezirks zuzugreifen und ihre Gspänli auszuspionieren.

Eines der Gspänli packte gegenüber den Ermittlern aus: «Ich habe gewusst, dass Emily sich seit dem ersten Studienjahr im Schulkonto ihrer Mutter anmeldet, um auf Noten und Testergebnisse zuzugreifen. Sie schlägt alle Noten unserer Gruppe von Freunden nach und macht Kommentare darüber, wie sie unsere Testergebnisse ständig finden kann.»

Staatsanwaltschaft will sie als Erwachsene behandeln

Sowohl der Mutter, die ebenfalls verhaftet wurde, wie auch der Schülerin drohen bis zu 16 Jahre Gefängnis. Für die Tochter kommt erschwerend hinzu, dass sie im April 18 Jahre alt wurde. Die Staatsanwaltschaft will sie deshalb als Erwachsene behandeln.

Die Vorwürfe gegen das Duo: unbefugtes Benutzen von Computern, Computersystemen, Computernetzwerken und elektronischen Geräten, kriminelle Verwendung personenbezogener Daten und Verschwörung. Die Mutter bestritt bei ihrer Anhörung vor Gericht alle Vorwürfe. Die Tochter ist Mitte Mai an der Reihe. (noo)

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