Seit er klein war, kämpfte Jarrod Wyatt (26). Als Teenager begann er mit dem umstrittenen Martial Arts. Bei dieser Extrem-Sportart, so Wyatt, «kann ich meine Frustration raus lassen. Über die Idioten im Supermarkt oder den Ärschen im Verkehr. Seit ich professionell kämpfe, habe ich keine Lust mehr, mich privat zu prügeln.»
Doch jetzt steht Wyatt vor Gericht. Wegen Mord an seinem Freund und Trainingspartner Taylor Powell (21). Der Extrem-Kämpfer hatte ihn im Drogenrausch bestialisch getötet.
«Willst du sterben?»
Die beiden hatten zusammen mit Freunden einen Tee mit halluzinogenen Drogen, einen so genannten «Mushroom Tea», getrunken. Ein Kollege erzählte der Polizei später, dass sich Wyatt plötzlich sehr merkwürdig verhalten habe. «Er redete wirres Zeug, was vom Teufel. Als er immer aggressiver wurde, bin ich abgehauen.»
Eine Freundin sah entsetzt zu, wie sich Wyatt plötzlich auf Powell stürzte, ihn anschrie «Willst du sterben?» und wie wild auf ihn losprügelte.
Herz, Zunge, Auge
Dann habe Powell einen schrecklichen Schrei ausgestossen – weil Wyatt ihm ein Messer in den Brustkorb rammte, in die Wunde griff und ihm das Herz heraus riss!
Die junge Frau flüchtete ins Schlafzimmer, verständigte die Polizei und versteckte sich unter dem Bett.
Den eintreffenden Beamten bot sich ein «Bild wie aus einem Horrorfilm», wie ein Polizist sagte. «Wyatt stand da. Blutüberströmt und nackt. Powell lag am Boden. In seinem Brustkorb ein klaffendes Loch. Wyatt hatte ihm ein Auge und die Zunge herausgeschnitten.»
Unzurechnungsfähig?
Wyatt liess sich widerstandlos festnehmen. Er fragte die Beamten: «Seid ihr von Gott? Kommt ihr, um mich zu retten?»
Powells Herz fanden die Ermittler verkohlt im Ofen. Wyatt war offenbar überzeugt davon, dass sein Freund Powell vom Teufel besessen sei und er den Belzebub durch Verbrennen der Organe austreiben könne. So jedenfalls argumentiert der Anwalt des Martial Arts Fighters vor Gericht.
Wyatt sei unter Drogen gestanden und also nicht zurechnungsfähig gewesen: «Er stand unter dem Einfluss von Drogen und glaubte, dem Teufel gegenüber zu stehen. Er hat nicht mit Vorsatz gehandelt.» (gux)