Streit geht weiter
Japan wirft China gefährliche Provokation mit Kampfjets vor

Chinesische Militärflugzeuge sollen japanische Kampfjets mit Feuerleitradar erfasst haben. Es ist die nächste Eskalation im Streit wegen Aussagen der japanischen Premierministerin zu Taiwan.
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China stört sich an einer Aussage der japanischen Premierministerin Sanae Takaichi zu Taiwan – und startete deshalb eine Kampagne gegen Japan.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Chinesische Kampfjets sollen japanische Militärflugzeuge ins Visier genommen haben
  • Streit wegen Aussagen von Premierministerin Takaichi zu Taiwan
  • China hat zahlreiche Massnahmen gegen Japan erlassen
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Der Streit zwischen China und Japan spitzt sich weiter zu. Nun sollen chinesische Militärflugzeuge japanische Kampfjets mit einem speziellen Radar zur Zielverfolgung ins Visier genommen haben. 

Die chinesischen Flugzeuge hätten ihren sogenannten Feuerleitradar am Samstag nahe der südjapanischen Inselgruppe Okinawa in zwei Fällen eingesetzt, teilte Japans Verteidigungsminister Shinjiro Koizumi (44) an einer Pressekonferenz mit. Er nannte die Vorfälle «gefährlich und äusserst bedauerlich». 

Japan habe scharfen Protest eingelegt und China aufgefordert, sicherzustellen, dass sich so etwas nicht wiederhole. Eine Stellungnahme aus Peking lag zunächst nicht vor.

Streit wegen Aussage zu Taiwan

Die Vorfälle ereigneten sich vor dem Hintergrund eines eskalierenden Streits zwischen den beiden Nachbarstaaten um Aussagen der japanischen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi (64) zu Taiwan. Takaichi hatte Anfang November im Parlament gesagt, dass ein chinesischer Angriff auf das demokratische Taiwan für Japan eine «existenzbedrohende Situation» darstellen würde, was dazu führen könne, dass Japan sein Recht auf Selbstverteidigung ausübe.

Peking fordert, dass Takaichi ihre Aussagen zurücknimmt und erhöhte den Druck unter anderem mit Reisewarnungen, gestrichenen Flugverbindungen und einem Importverbot für japanische Meeresfrüchte. Auch Japans Plan, Raketen auf der nur knapp 110 Kilometer von Taiwan entfernten Insel Yonaguni zu stationieren, stiess bei der chinesischen Regierung auf Kritik.

Gewässer vor Okinawa passiert

Nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo hatte Chinas Marine am Samstag Ausbildungsflüge im Pazifik durchgeführt. Sie seien von einem Flugzeugträger gestartet, nachdem das Schiff die Gewässer vor Okinawa passiert habe. Dies habe Japans Militär veranlasst, Kampfjets aufsteigen zu lassen. 

Basierend auf der Distanz zwischen den japanischen und chinesischen Flugzeugen, sagte ein Beamter des Verteidigungsministeriums in Tokio laut Kyodo, Japan habe nichts getan, was als Provokation gewertet werden könne.

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