Olympia-Gastgeber verlängert Ausnahmezustand

Wegen Corona
Olympia-Gastgeber Japan verlängert Notstand für Grossraum Tokio

Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga will den Corona-Notstand für den Grossraum Tokio und weitere Präfekturen um einen Monat verlängern.
Publiziert: 02.02.2021 um 10:14 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2021 um 12:24 Uhr
Passanten tragen Schutzmasken und gehen einen Bürgersteig in Tokio entlang. Foto: Koji Sasahara/AP/dpa
Foto: Koji Sasahara

Der zunächst bis 7. Februar verhängte Notstand für Tokio und die umliegenden Präfekturen Kanagawa, Chiba und Saitama sowie für die Präfekturen Aichi, Gifu, Osaka, Kyoto, Hyogo und Fukuoka solle bis zum 7. März dauern, kündigte Suga am Dienstag - keine sechs Monate vor den in Tokio geplanten Olympischen Spielen - laut Medien im Parlament an. Nur in Tochigi wird er am 7. Februar aufgehoben.

Japan ist von der Corona-Pandemie vergleichsweise gering betroffen

Zwar ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt gesunken, doch die Lage in den Krankenhäusern bleibt wegen der weiterhin hohen Zahl an schwer Erkrankten angespannt. Zu Wochenbeginn lagen 975 Patienten auf den Intensivstationen, 133 allein in Tokio.

Ein Lockdown ist der Notstand nicht: Restaurants und Bars sollen ab 19.00 Uhr keinen Alkohol ausschenken und schon um 20.00 Uhr schliessen. Die Bürger sind aufgerufen, zu Hause zu bleiben und vor allem nicht nach 20.00 Uhr auszugehen.

Anders als andere Länder hat Japan keine rechtliche Handhabe, harte Ausgangssperren zu verhängen. An diesem Mittwoch will die Regierung jedoch ein Gesetz durchs Parlament bringen, das Bussgelder vorsieht, wenn Covid-Patienten sich weigern, ins Krankenhaus zu gehen und Restaurants und Bars die Aufforderung zur frühen Schliessung ignorieren. Den Plan einer Gefängnisstrafe für positiv getestete Personen, die eine Behandlung im Krankenhaus verweigern, liess Sugas Regierung zuvor wieder fallen.

Olympische Spiele sollen im Sommer wie geplant vom 23. Juli bis 8. August stattfinden

Trotz der anhaltend angespannten Situation im Land haben die Olympia-Macher am Dienstag noch einmal bekräftigt, die Olympischen Spiele im Sommer wie geplant vom 23. Juli bis 8. August durchzuführen. So erklärte OK-Chef Yoshiro Mori, die Spiele würden stattfinden, «wie auch immer sich die Corona-Pandemie entwickelt.» Man müsse vielmehr darüber nachdenken, «wie wir die Spiele ausrichten. Man muss über eine neue Art Olympia nachdenken», sagte Mori.

Auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) steht voll hinter diesem Plan. Die Aufgabe des IOC sei es, so Präsident Thomas Bach zuletzt, «die Olympischen Spiele zu organisieren und nicht abzusagen. Daran arbeiten wir Tag und Nacht.»

In der japanischen Bevölkerung jedoch gibt es kaum Rückhalt. In einer Umfrage hatten sich rund 80 Prozent gegen eine Ausrichtung der zweiten Sommerspiele in Tokio nach 1964 ausgesprochen.

(SDA/AFP)


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