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Killer Jake Patterson gesteht Tat
Entführte Jayme wurde unter dem Bett eingesperrt

Am Montag stand der Entführer von Jayme Closs (13) in den USA vor Gericht. Er gab zu, ihre Eltern getötet und das Mädchen drei Monate in einer Waldhütte festgehalten und unter einem Bett versteckt zu haben.
Publiziert: 16.01.2019 um 01:21 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2019 um 08:27 Uhr
Der Entführer von Jayme Closs, Jake Thomas Patterson (21), stand am Montag vor Gericht. Er wurde per Video aus seiner Zelle zugeschaltet.
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Im Falle der entführten Jayme Closs (13), die nach drei Monaten in den USA lebend gefunden wurde, kommen neue schreckliche Details ans Licht.

Der verhaftete Jake Thomas Patterson (21) hat den Mord an Jaymes Eltern und die Entführung des Mädchens bei seiner Festnahme vergangenen Donnerstag gestanden. Das geht aus einem vor Gericht eingereichten Dokument hervor, schreibt «Washington Post».

Während des Gerichtstermins am Montag war der 21-Jährige nicht anwesend, wurde aber per Video aus seiner Zelle zugeschaltet. Er wird des zweifachen Mordes und Entführung beschuldigt.

Jayme Closs war im Oktober aus ihrem Elternhaus in Barron, im Bundesstaat Wisconsin verschwunden, ihre Eltern wurden erschossen aufgefunden. Closs wurde am Donnerstag rund 100 Kilometer von ihrem Elternhaus entfernt entdeckt (BLICK berichtete). Eine Frau sah das Kind und alarmierte den Notruf. Die 13-Jährige konnte, wie nun bekannt wurde, aus der Waldhütte, wo sie festgehalten wurde, flüchten.

Killer erschoss Mutter vor Jaymes Augen

Patterson hatte seinen Angaben zufolge den Überfall auf das Haus der Familie geplant. Sein eigentliches Ziel war Jayme, obwohl er sie gar nicht kannte. Der 21-Jährige habe die 13-Jährige an einer Bushaltestelle gesehen und soll in dem Moment gewusst haben, dass «es das Mädchen war, das er nehmen würde».

Zwei mal vor seiner Tat stand er bereits vor dem Haus und drehte dann doch um. Der Grund waren aber nicht etwa plötzlich aufkommende Skrupel, sondern die vielen Autos und Menschen in der Nähe. Am 15. Oktober konnte er seinen Plan ausführen. Zuerst erschoss er den Vater (†56) durchs Fenster und drang dann ins Haus ein. Zuvor hatte sich der Killer das Gesicht und die Kopfhaare rasiert und eine Sturmhaube übergestülpt.

Jayme und ihre Mutter (†46) hatten sich im Badezimmer versteckt. Patterson fesselte das Mädchen mit Klebeband und erschoss vor ihren Augen die Mutter. Als Tatwaffe soll ihm das Gewehr seines Vaters gedient haben. Anschliessend steckte er die 13-Jährige in den Kofferraum und fuhr mit ihr zum Waldhaus. Er hatte seinen Angaben zufolge von Anfang an vor, Jaymes Eltern zu töten, um keine Augenzeugen zu hinterlassen.

Auf seinem Weg in das 100 Kilometer entfernte Dorf kamen dem Täter Polizeiautos entgegen, die zum Haus der Familie Closs fuhren. Die Mutter konnte vor ihrem Tod noch den Notruf wählen.

Bis zu zwölf Stunden ohne Wasser

Drei Monate verbrachte das Mädchen dann in Gefangenschaft. Jedes mal, wenn der 21-Jährige das Haus verliess, sperrte er Jayme unter dem Bett ein. Dazu stellte er die Unterseite des Möbelstücks mit Taschen und Wäschekörben zu, die er mit Gewichten beschwerte.

Bis zu zwölf Stunden musste sie so ohne Wasser, Nahrung und die Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen, ausharren. Bis zum letzten Donnerstag, als sie es schaffte, ihrem Peiniger zu entkommen und auf die Strasse zu rennen. Er soll ihr zuvor gesagt haben, dass er das Haus für fünf bis sechs Stunden verlassen werde.

Ob Patterson sie in dieser Zeit sexuell missbrauchte, ist derzeit noch unklar. Auf jeden Fall soll er sie mindestens einmal mit einem harten Gegenstand geschlagen haben.

Jayme ist aktuell zu Hause, zusammen mit ihrer Tante Jennifer Smith und ihrem Hündchen Molly. «Sie ist so froh, zu Hause zu sein. Und sie ist so glücklich, ihren Hund wieder zu haben», sagte eine Freundin der Familie zu «People». (man)

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