Jahrelang in Horror-Haus in Spanien eingesperrt
So sah der traurige Alltag der Kinder aus

Ein deutsches Ehepaar hielt ihre drei Kinder vier Jahre lang in einem Haus in Spanien gefangen – isoliert und unter strengen Regeln. Nun kamen weitere Details über das streng kontrollierte Leben der Kinder an Tageslicht.
Publiziert: 03.05.2025 um 14:36 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2025 um 14:37 Uhr
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Vier Jahre lebten die Kinder isoliert von der Aussenwelt. Zeichnungen in den Kinderbetten zeugen vom tristen Alltag.
Foto: Polizei

Darum gehts

  • Deutsches Ehepaar hielt Kinder vier Jahre gefangen in Spanien
  • Kinder lebten isoliert mit strengen Regeln, sogar Toilettengänge begrenzt
  • Vermutetes Motiv der Eltern: Angst vor Krankheiten und Keimen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Natascha RuggliRedaktorin News Desk

Für manche ist ein solches Haus in Spanien ein Traum. Tatsächlich spielte sich innerhalb dieser vier Wände ein wahrer Alptraum ab. Ein deutsches Ehepaar hielt ihre drei Kinder für vier Jahre gefangen. Nun sind neue Informationen zu ihrem täglichen Leben aufgetaucht: Die Aussenwelt war verboten, keine Schulfreunde und strenge Regeln – eine behütete Kindheit sieht anders aus.

Anstatt draussen zu spielen, oder vor dem Fernseher sitzen, waren lediglich Brettspiele erlaubt. Neue Technologien waren verboten. Nur in der Küche stand ein kleiner Fernseher, die Fernbedienung aber versteckt, wie «Bild» berichtet. Wenn die Brettspiele nicht ausreichten, durfte auch gezeichnet werden. In den zu kleinen Babybetten der Zwillinge fanden die Ermittler Kraxeleien von monsterartigen Figuren – ein Alarmzeichen?

Keine frische Luft: Geruch von Desinfektionsmittel

Weil die achtjährigen Zwillinge und ihr zehnjähriger Bruder nicht an eine öffentliche Schule gingen, lehrte der promovierte Philosoph aus Hamburg sie in dem angrenzenden Gäste-Appartement. Jeden Morgen, immer auf Englisch. Vor Ort fand man drei Stühle, Anatomiebücher und eine Weltkarte. 

Auch die Kleidung wurde zwanghaft kontrolliert: nur Pyjamas und spezielle Socken. Alles andere war verboten. Zudem waren im ganzen Haus Masken, Verbandsmaterial, Binden und Tampons verteilt. Hinter diesen Massnahmen steht vermutlich eine panische Angst vor Krankheiten, Keimen und der Pandemie seitens der Eltern.

Denn: Frische Luft zirkulierte nicht durchs Haus. Die Ermittler berichteten von einem Geruch von Desinfektionsmittel und einem säuerlichen Gestank. Wie die spanische Zeitung «EL Español» erwähnt, stellten die Polizisten fünf Geräte zur Luftverbesserung sicher.

Begrenzte Toilettengänge pro Tag

Doch die Verbote gingen noch weiter. Nicht einmal der Toilettengang stand den Kindern frei offen. Anzahl und Uhrzeit waren festgelegt. Ansonsten mussten Windeln her. Trotz der vermeintlichen Infektionsangst war der Zustand des Badezimmers entsetzlich. Die kranke, einäugige Katze soll in ihrem eigenen Kot gelegen haben.

Nun werden die Gründe für dieses Verbrechen gesucht. Die Ermittler vermuten, es könne an der Corona-Pandemie liegen. So habe sich die panische Angst entwickelt. 

Auch die Mutter bleibt ein Rätsel: War sie Mittäterin oder selbst Opfer? Offenbar hatte auch sie das Haus nie verlassen. Sie soll stark übergewichtig sein, kann sich nur schwer bewegen. Inzwischen befinden sich beide in Untersuchungshaft.

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