Darum gehts
- Drohnenangriff auf die «Global Sumud Flotilla» vor Kreta gemeldet
- Funkkanäle wurden blockiert und Abba-Songs angeblich abgespielt
- Aktivisten sprachen von 11 Angriffen und 15 bis 16 Drohnen
Die «Global Sumud Flotilla» steckt offenbar in schwierigen Fahrwassern. Wie italienische Medien berichten, soll es einen Drohnenangriff auf die Hilfsmission gegeben haben. Und: Es soll nicht der erste Angriff gewesen sein. Der Vorfall ereignete sich demnach am frühen Mittwochmorgen vor der Küste Kretas.
Einer der Aktivisten sprach auf seinem Instagram-Kanal von insgesamt elf Angriffen. Eine andere Aktivistin berichtete von «15 oder 16 Drohnen». Offiziell bestätigt ist das bislang nicht.
Angeblich chemische Substanzen freigesetzt
Das italienische Nachrichtenportal wired.it berichtet unter Berufung auf Zeugenaussagen von Schallbomben, Sprengraketen, der Freisetzung unbekannter chemischer Substanzen.
Auch die Kommunikation der Aktivisten über Funk soll gestört worden sein. Die «feindliche» Seite habe dabei den Funkkanal blockiert und Songs der schwedischen Band Abba gespielt, sagte einer der Aktivisten. Grund sei wohl eine «schräge Besessenheit» mit der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg, die an Bord ist.
Offiziell bestätigt sind all diese Angaben nicht.
Politikerin spricht von «brennbarem Material»
In dem Bericht von wired.it ist auch von Drohnen die Rede, welche sich stundenlang über dem Gebiet befunden haben sollen.
Benedetta Scuderi, Europaabgeordnete der italienischen Partei Europa Verde (Grünes Europa), nimmt ebenfalls an der Mission teil. Sie spricht gar von «brennbarem Material», welches auf die Schiffe abgeworfen worden sei.
Die Aktivisten an Bord der Schiffe machen Israel für Angriffe verantwortlich. Bislang ist jedoch unklar, wer hinter dem angeblichen Angriff steckt.
Italienische Marine greift ein
Der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto erklärte dazu: «Den Angriff auf die Schiffe der Sumud-Flottille, zu der auch italienische Staatsbürger gehören, verurteilen wir aufs Schärfste.» Er machte jedoch niemanden direkt verantwortlich.
Crosetto habe «das sofortige Eingreifen der Mehrzweckfregatte Fasan der italienischen Marine autorisiert, um mögliche Rettungsaktionen durchzuführen». Diese sei im Rahmen einer anderen Operation bereits nördlich von Kreta unterwegs gewesen. Unklar ist, welche Massnahmen konkret ergriffen werden.
Ein Sprecher des israelischen Aussenministeriums bekräftigte unterdessen, Israel werde «alle notwendigen Schritte unternehmen, um eine Einfahrt (der Flotte) ins Kampfgebiet zu verhindern und um jeden Verstoss gegen eine rechtmässige Seeblockade zu stoppen». Zugleich verwies er auf ein Angebot, Hilfsgüter über israelisches Gebiet nach Gaza zu bringen, das abgelehnt worden sei.