Ist die Raubkatze einem Mafia-Boss entlaufen?
Schwarzer Panther hält Italien in Atem

Seit fast zwei Wochen machen Polizei, Veterinäramt und militärische US-Drohen in einer italienischen Kleinstadt Jagd auf eine exotische Raubkatze.
Publiziert: 27.01.2020 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2020 um 08:51 Uhr
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Die Raubkatze wird erstmal vor zwölf Tagen gesehen (Symbolbild).
Foto: Blick

Er schleicht durch die Gärten, trottet über die Strassen, reisst Vieh und Haustiere. Nicht ein Wolf oder Bär treibt sein Unwesen in San Severo in der italienischen Region Apulien. Es ist ein ausgewachsener Panther!

Die Raubkatze wird erstmal vor zwölf Tagen gesehen. Ein schwarzer Schatten zwischen Weinbergen und Olivenhainen. Die Beobachtung wird gemeldet, aber nicht ernst genommen. Vielleicht doch nur ein Hund oder eine grosse Katze? Doch dann gibts keinen Zweifel mehr: In San Severo ist der Panther los!

Ziege gerissen und Hunde gehetzt

Und der beginnt auch schon, Ärger zu machen. Anfang vergangener Woche wird im benachbarten Apricena der Kadaver einer gerissenen Ziege gefunden. Zur gleichen Zeit beobachten Hirten ganz in der Nähe, wie der Panther Maremmen-Schäferhunde vor sich her treibt.

Sofort wird eine Task Force zusammengetrommelt. Bürgermeister Francesco Miglio ruft die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf. Über ein Dutzend Männer des Veterinärdienstes schwärmen mit Betäubungsgewehren aus. Es werden Gitterfallen mit Fleischködern aufgestellt. Carabinieri und Forstpolizei setzen Drohnen mit Wärmebildkameras ein.

Panther hat keine Scheu vor Menschen

Die Situation ist brenzlig. Die gefährliche Raubkatze scheut kaum die Nähe von Menschen. Das musste Nicola Chiarappa hautnah erleben. «Ich war gerade zu meiner Feuerwerksfabrik unterwegs, um meinem Hund das Futter zu bringen, als ich auf dem Platz das grosse schwarze Tier sitzen sah.»

Er habe geglaubt, es sei ein Hund und wollte ihm vom Futter etwas abgeben, erzählt der Unternehmer. «Dann drehte sich das Tier aber nach mir um und ich bemerkte zwei sehr spitze, scharfe Eckzähne. Plötzlich sprang der Panther auf die Motorhaube meines Autos und floh in die Felder», erzählt Nicola Chiarappa italienischen Medien.

War der Panther eine Mafia-Hauskatze?

Doch wie kommt der schwarze Panther nach Apulien? Diese Raubkatzen leben normalerweise in Afrika und in Asien. Die Antwort gibts hinter vorgehaltener Hand: Es könnte das «Hausbüsi» eines in San Severo ansässigen Mafia-Bosses sein.

Wie in der TV-Erfolgsserie «Gomorra», wo ein Pate einen schwarzen Panther hält, habe auch der apulische Gangster mit so einer Raubkatze Eindruck schinden wollen. Nun ist sie ausgebrochen. Das freilich stand nicht im Drehbuch.

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