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Iran und USA
Wird der Krieg am Golf abgewendet?

Das Säbelrasseln am Golf geht weiter. Aber offenbar will Trump Gespräche mit den Mullahs einfädeln.
Publiziert: 21.07.2019 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2019 um 16:39 Uhr
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Der Tanker Stena Impero ist in iranischen Händen.
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Johannes von Dohnanyi

Die Krise im Persischen Golf hat sich weiter verschärft. Im Juni wurden dort sechs Öltanker angeblich mit iranischen Minen angegriffen. Die Antwort kam dann Anfang Juli: Vor Gibraltar enterten britische Spezialkräfte einen angeblich mit Öl für Syrien beladenen Supertanker Teherans.

Jetzt haben iranische Revolutionsgarden in der Strasse von Hormus den britischen Tanker Stena Impero festgesetzt. Angeblich wegen Verstössen gegen das internationale Seerecht. Doch die Daten der Internetseite marinetraffic.com zeigen, dass sich der Tanker vor dem erzwungenen Kurswechsel in internationalen Gewässern befand. Das Schiff wird im Hafen von Bandar Abbas festgehalten. Es gibt keinen Kontakt zu den 23 Besatzungsmitgliedern.

Der «Mesdar», einem zweiten britischen Tanker, wurde dagegen nach kurzer Inspektion durch die Iraner die Weiterfahrt erlaubt.

Erst am Donnerstag hatten die USA den Abschuss einer iranischen Drohne durch das amerikanische Amphibienschiff «Boxer» gemeldet. Zuvor hatte der Iran eine US-Drohne zerstört.

Vor über einem Jahr hatte US-Präsident Donald Trump den Atomvertrag mit Teheran einseitig aufgekündigt. Der Iran hat mit der Wiederaufnahme der Urananreicherung geantwortet. Washington verschärfte die Sanktionen.

Kommt Bewegung in den Dauerstreit?

Inzwischen drehen die Mullahs fast täglich an der Eskalationsschraube. Nach Ansicht Trumps der Beweis dafür, dass die Sanktionen greifen. «Die Lage im Iran entwickelt sich prächtig», sagte der Präsident am Samstag. «Denen fehlt sogar das Geld für den Sold ihrer Soldaten.» Doch abseits des Säbelrasselns könnte es bald Bewegung in dem Dauerstreit geben.

Offiziell reiste Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif in dieser Woche nur zu den Vereinten Nationen in New York (USA). Zeitgleich aber gab Trump dem republikanischen Senator Rand Paul grünes Licht für erste Kontakte mit den Mullahs.

Ähnlich hatte Trump auch seine Treffen mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un eingefädelt. Vielleicht funktioniert Trumps Erpressungsstrategie ja und die Mullahs wollen reden. Denn eines ist klar: Der iranische Aussenminister ist eher eine Randfigur.

Nach der iranischen Verfassung ist es Revolutionsführer Ajatollah Ali Chamenei, der bei aussenpolitischen Entscheidungen immer das letzte Wort hat.

Der Iran-Konflikt im Ticker

Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA spitzt sich immer weiter zu. Im Newsticker halten wir Sie über die Vorkommnisse auf dem Laufenden.

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