Inzest-Drama
Kerstin Fritzl aus Koma erwacht

AMSTETTEN – Kerstin Fritzl ist aus dem künstlichen Koma erwacht. Und durfte zum ersten Mal seit ihrer Befreiung ihre Mutter, Inzest-Opfer Elisabeth Fritzl, wieder sehen.

Sie war wohl der Grund, warum die ganze Tragödie herauskam: Kerstin Fritzl musste im April ins Spital gebracht werden, kam ins künstliche Koma. Dann der Spitalbesuch ihrer Mutter. Ein Arzt, dem die ganze Geschichte merkwürdig vorkam und nachhakte. Und schliesslich das Geständnis der 42-Jährigen über ihre unfassbare Leidenszeit: 24 Jahre Gefangenschaft, vom Vater immer wieder vergewaltigt. Daraus entstanden sechs Kinder, eines starb.

Die 19-Jährige soll nun gemäss «Krone.at» bei Bewusstsein sein. Und zum ersten Mal – in Freiheit – ihre Mutter wiedergesehen haben. Denn zuvor kannte auch Kerstin nur das Leben im Kellerverlies. Die junge Frau befinde sich nun zusammen mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern im Landesklinikum Maur. An was die 19-Jährige genau leidet, ist bisher nicht bekannt.

Befragung, abgetrennt vom Vater

Laut dem «Mirror» soll auch Kerstin zu einem späteren Zeitpunkt aussagen, ob sie von Fritzl ebenfalls sexuell missbraucht wurde. In der ersten Juli-Woche befragt die Staatsanwaltschaft angeblich schon einmal Elisabeth Fritzl. Die 42-Jährige soll in einem separaten Raum, abgetrennt von Staatsanwaltschaft, dem Verteidiger von Josef Fritzl und dem Inzest-Monster selbst, einvernommen werden. Und schliesslich sollen auch die Geschwister von Kerstin befragt werden.

Vorläufig wird aber erst einmal versucht, die Familie an ein «normales» Leben zu gewöhnen. Elisabeth Fritzl und ihre Kinder sowie Grossmutter Rosemarie zogen in den vergangenen Tagen in einen grösseren Pavillon mit zusätzlichen Zimmern. Die Fenster werden jedoch immer noch abgespiegelt, um die Inzest-Opfer vor lauernden Paparazzi zu schützen.

Zum ersten Mal Fastfood

Für den fünfjährigen Felix und den 18-jährigen Stefan, die ebenfalls im Keller aufwuchsen, gab es in ihrem Leben etwas zum ersten Mal: Fastfood! Die zwei durften unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen eine Fastfood-Kette besuchen.

Währenddessen wurde die Untersuchungshaft gegen Josef Fritzl um zwei weitere Monate verlängert. Der Prozess könnte noch dieses Jahr beginnen. (spj)

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