Interessieren sich halt für Totenkultur
Deutsche lassen 14 Totenschädel aus österreichischer Kirche mitgehen

Ihr Motiv: Sie interessierten sich für Trauerkultur. So erklären zwei Deutsche einen ungewöhnlichen Diebstahl. Sie entwendeten Totenschädel aus einer österreichischen Kirche. Dann stoppte sie die Polizei.
Publiziert: 01.04.2023 um 23:45 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2023 um 08:48 Uhr
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Ein Beinhaus in Oppenheim, Rheinland-Pfalz: Sogenannte Karner sind in Süddeutschland und Österreich üblich. In Kärnten entwendeten zwei Deutsche 14 Schädel aus einem Karner – aus persönlichem Interesse.
Foto: Keystone

Zufallsfang in Österreich: Freitagnacht kurz vor 23 Uhr kontrollieren Polizisten in Kärnten ein geparktes Auto. Im Pkw sitzen zwei Deutsche, der 43-jährige Lenker und ein 35-jähriger Beifahrer. Bei der routinemässigen Kontrolle machen die Uniformierten eine schauerliche Entdeckung. Im Kofferraum des Fahrzeugs liegen 14 vollständig skelettierte menschliche Schädel.

Erste Ermittlungen ergeben, dass die beiden Männer die Schädel am Nachmittag aus einem frei zugänglichen Beinhaus in der nahen Gemeinde Mölbling entwendet hatten. Solche Totenhäuser, auch Karner genannt, sind in Österreich und Süddeutschland üblich. Musste ein Grab für ein neues Begräbnis wieder verwendet werden, galt das Aufnehmen der Schädel oder Knochen in einen Karner als eine Art zweite Bestattung.

Als Motiv gaben die beiden Deutschen laut Medienberichten an, sich sehr für Trauer- und Begräbniskulturen zu interessieren. Schädel hätten sie laut eigenen Angaben das erste Mal mitgenommen. Die Polizei stellte den Fund sicher. Die beiden Männer werden nach Abschluss der Ermittlungen wegen Störung der Totenruhe angezeigt. (kes)

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