In Sotschi starten 7 homosexuelle Athletinnen
Vor diesen Lesben zittert Putin

Homosexuelle sind in Russland unerwünscht. Trotzdem nehmen an den Olympischen Winterspielen in Sotschi sieben Sportlerinnen teil, die sich als Lesben geoutet haben.
Publiziert: 06.02.2014 um 16:20 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:19 Uhr
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Die holländische Eisschnelläuferin Ireen Wüst.
Foto: Reuters
Gabriela Battaglia

Rund 2500 Athleten nehmen an den Olympischen Winterspielen in Sotschi teil. Nur sieben von ihnen - alles Frauen - stehen öffentlich zu ihrer Homosexualität. Wohl zum Missfallen von Wladimir Putin.

Denn er hatte Mitte 2013 die Anti-Homosexuellen-Gesetze unterzeichnet. Putin betonte zwar, dass es bei dem Anti-Homosexuellen-Gesetz «nur um den Schutz Minderjähriger vor öffentlicher Propaganda durch nichttraditionell orientierte Menschen» gehe. Trotzdem sorgte er damit international für Empörung. Es kamen sogar Boykott-Forderungen der Spiele auf.

Drei Eisschnellläuferinnen, zwei Snowboarderinnen

Sieben lesbische Athletinnen kommen trotzdem nach Sotschi. Allein drei sind aus den Niederlanden: die beiden Eisschnellläuferinnen Ireen Wüst und Sanne van Kerkhof sowie die Snowboarderin Cherly Maas.

Lesbisch sind zudem die Skilangläuferin Barbara Jezersek aus Slowenien, die kanadische Eisschnellläuferin Anastasia Bucsis, die australische Snowboarderin Belle Brockhof und die österreichische Skispringerin Daniela Iraschko-Stolz.

Bucsis und Brockhoff outeten sich erst kürzlich. Sie protestierten damit gegen das russische Anti-Homosexuellen-Gesetz. Schwule Athleten sind hingegen nicht mit der Partie, zumindest nicht solche, die sich geoutet haben. Jetzt fürchtet Putin Protest auf dem Podest.

Hass-Video aufgetaucht

Theoretisch können Ausländer, die gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz verstossen, in Russland gebüsst, für 15 Tage unter Arrest gestellt oder des Landes verwiesen werden.

Putin garantierte Schwulen und Lesben in Sotschi zudem Schutz. Doch Homophobie ist in Russland ein grosses Problem. Welch grausame Ausmasse der Hass gegen Schwule und Lesben teils annimmt, zeigt ein Video der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. (btg)

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