In einem Potsdamer (D) Heim, in dem geistig und körperlich behinderte Menschen betreut werden, wurden laut «Bild» am Mittwochabend vier Leichen gefunden. Eine weitere Person sei schwer verletzt aufgefunden worden.
Laut der Polizei handelt es sich um Tötungsdelikte «durch äussere Gewalteinwirkung». Das bestätigt Polizeisprecher Torsten Herbst der Zeitung. Bei der Tatwaffe soll es sich um ein Messer handeln.
Verdächtige ist 51-Jährige Mitarbeiterin
Im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt sei eine 51-jährige Frau festgenommen worden. «Gegen sie richtet sich der dringende Tatverdacht», so die Polizei. Bei der Verhafteten soll es sich um eine Mitarbeiterin der Einrichtung handeln. Die Mordkommission der Polizeidirektion West und die Staatsanwaltschaft Potsdam ermitteln nun zum Verdacht eines vorsätzlichen Tötungsdelikts.
Zu dem betroffenen Gebäudekomplex – genannt Oberlinhaus – gehören eine Klinik, Kitas, Schulen, Arbeitsplätze und Wohnbereiche für Menschen mit Behinderung sowie Beratungsstellen. Zwei der Opfer hätten dort seit ihrer Kindheit gelebt, sagte Tina Mäueler, Bereichsleiterin Wohnen in den Oberlin Lebenswelten am Donnerstag. Nähere Angaben zur Identität wurden nicht gemacht.
Oberbürgermeister schockiert
Der genaue Hergang und die Umstände der Tat seien bislang nicht geklärt und Gegenstand der laufenden Ermittlungen, heisst es in einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. «Derzeit finden umfangreiche Spurensicherungen statt.»
Oberbürgermeister Mike Schubert (48) zeigt sich schockiert: «Es ist eine unfassbare Tat. Unsere Gedanken sind heute bei den Angehörigen der Getöteten, den Bewohnern und allen Mitarbeitenden von Oberlin.» Oberlin stehe in seiner langen Tradition für aufopferungsvolle Pflege von Menschen für Menschen. «Umso unbegreiflicher ist für uns alle die Tat des gestrigen Tages. Wir werden in dieser schweren Zeit an der Seite des Trägers, seiner Patienten, Bewohner und Mitarbeiter stehen.» (euc/noo/bra)