In Italien geschnappt
Angriff auf Nord-Stream-Pipelines – Ukrainer festgenommen

Italienische Ermittler haben laut «Spiegel» einen Mann nahe Rimini festgenommen, der am Angriff auf die Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen sein soll.
Publiziert: 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 13:56 Uhr
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Nord-Stream-Pipeline war durch Sprengsätze schwer beschädigt worden.
Foto: imago/UPI Photo

Im September 2022, sieben Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges, wurde die Nord-Stream-Pipeline in der Ostsee durch Explosionen beschädigt. 

Die Leitungen waren damals nicht in Betrieb. Russland hatte die Gaslieferungen über Nord Stream 1 bereits kurz zuvor gestoppt – mutmasslich als Reaktion auf die westlichen Sanktionen angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine. Nord Stream 2 ging nie in Betrieb. Im Oktober 2022 übernahm die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen wegen der Sabotageaktion.

Nun teilte sie erste Erkenntnisse mit. Demnach war es eine Gruppe von Menschen, welche die Sprengsätze in der Nähe der dänischen Insel Bornholm an den Leitungen platzierte. Für den Transport hätten sie eine Segelyacht genutzt, die von Rostock aus startete. Diese sei mit Hilfe gefälschter Ausweispapiere über Mittelsmänner bei einem deutschen Unternehmen gemietet worden.

K. soll nach Deutschland gebracht werden

Der nun gefasste Ukrainer soll einer der Koordinatoren gewesen sein. Seinen Namen gaben die Ermittler mit Serhii K.* (49) an. Italienische Polizisten hätten ihn in der Provinz Rimini an der Adria festgenommen. Zuvor hatte der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe einen Europäischen Haftbefehl ausgestellt. K. soll nun nach Deutschland gebracht und dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Er wird dringend verdächtigt, sich am gemeinschaftlichen Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion beteiligt zu haben. Vorgeworfen werden ihm ausserdem verfassungsfeindliche Sabotage sowie die Zerstörung von Bauwerken. Die Ukraine hat ihre Beteiligung an den Vorfällen rund um die Nord-Stream-Pipeline stets bestritten.

* Name bekannt

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