In Europa breiten sich Quallen, Tigermücken und Heuschrecken aus
Plage-Viecher vermiesen uns die Ferien

Ausgerechnet zur besten Reisezeit werden beliebte Urlaubsorte von ungebetenen Gästen heimgesucht. Besonders chronisch Kranke und Familien sollten vorsichtig sein.
Publiziert: 17.06.2019 um 19:56 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2019 um 08:46 Uhr
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Achtung, Quallen! Bei Kontakt mit den bis zu 150 Zentimeter langen Tentakeln der Portugiesischen Galeere droht ein allergischer Schock.
Foto: Imago
Fabienne Kinzelmann

Sie übertragen tödliche Krankheiten, lösen allergische Schocks aus oder färben den Himmel dunkel: grösstenteils eingewanderte Insekten und Nesseltiere, die sich zur besten Reisezeit in Europa breitmachen. Betroffen sind einige Lieblings-Ferienziele der Schweizer.

Heuschrecken-Invasion auf Sardinien

Eine biblische Plage sucht das italienische Urlaubsparadies Sardinien heim. Seit Mitte Juni überfallen riesige Mengen von Wanderheuschrecken die beliebte Ferieninsel. Tausende kleine Insekten wuseln über Wiesen, Felder und Bäume. Setzen sie zum Flug an, färbt sich der Himmel braun. Gute Nachricht für Strandurlauber: Betroffen ist vor allem das Landesinnere.

Geschuldet ist die Heuschrecken-Invasion einem plötzlichen Temperaturanstieg nach dem kalten Mai. Die Insektenmassen lassen Bauern vor Ort verzweifeln – schon jetzt ist Saatgut auf 2000 Hektar Fläche zerstört. Und für Touristen sieht Landschaftsidylle auch anders aus.

Heuschrecken-Plage auf Sardinien
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Plage wegen Klimaerwärmung:Tausende von Heuschrecken fressen sich durch Sardinien

Tigermücken in Alicante

Die Asiatische Tigermücke ist gekommen, um zu bleiben – auch in der Schweiz. Mit dem tierischen Einwanderer breiten sich in Europa gefährliche Krankheiten aus. Experten bereitet der erste Fall einer lokalen Infektion mit dem Chikungunya-Fiebervirus im spanischen Alicante Kopfzerbrechen. Vorher gab es nur vereinzelt Fälle in Frankreich und Italien.

Bei einer Infektion drohen monatelange Gelenkschmerzen. Gefährlich ist das Virus vor allem für chronisch Kranke sowie für Schwangere und Säuglinge. Todesfälle sind zwar äusserst selten, aber es gibt keinen Impfstoff oder eine gezielte Therapie.

Wie erkennt man eine Tigermücke?
  • Der Name der Tigermücke leitet sich von ihrem Aussehen ab. Das erwachsene Insekt ist durchschnittlich ca. 5 mm lang. Die Farbe ist schwarz mit typischen weissen Streifen an den Beinen sowie über Kopf und Thorax. Die Flugweite der Tigermücken beträgt im Durchschnitt ca. 200 Meter.
     
  • Die Tiere sind tagsüber aktiv und zeichnen sich durch ein sehr aggressives Stechverhalten aus. Sie stechen Menschen und Tiere (z.B. Hunde, Katzen und Schweine) vor allem über Mittag. Und sie sind  Träger des Virus, das das Dengue-Fieber auslösen kann.
  • Der Name der Tigermücke leitet sich von ihrem Aussehen ab. Das erwachsene Insekt ist durchschnittlich ca. 5 mm lang. Die Farbe ist schwarz mit typischen weissen Streifen an den Beinen sowie über Kopf und Thorax. Die Flugweite der Tigermücken beträgt im Durchschnitt ca. 200 Meter.
     
  • Die Tiere sind tagsüber aktiv und zeichnen sich durch ein sehr aggressives Stechverhalten aus. Sie stechen Menschen und Tiere (z.B. Hunde, Katzen und Schweine) vor allem über Mittag. Und sie sind  Träger des Virus, das das Dengue-Fieber auslösen kann.

Killer-Quallen vor Mallorca

Mallorca ist bereits seit Mai in Alarmbereitschaft, sperrte temporär Strände und holte Badegäste aus dem Wasser. Es tauchten erneut Killer-Quallen an verschiedenen Stränden der Insel auf: glibberig und extrem giftig. Die bis zu 150 Zentimeter langen Tentakel der Portugiesischen Galeere sind mit bis zu 1000 Nesselzellen pro Zentimeter bestückt.

Die Behörden warnen vor allergischen Schocks – und befürchten wegen des Klimawandels zunehmende Besuche der Nesseltiere vor den Balearischen Inseln. Auch Ibiza und Menorca waren bereits betroffen.

Das sind die gefährlichsten Reise-Krankheiten

Malaria

  • Regionen: Die tropischen Gebiete in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien. Insgesamt in etwa 100 Ländern.
  • Übertragung: Anopheles-Mücke, die abends und nachts aktiv ist. Die Krankheit wird durch einen Parasiten ausgelöst.
  • Inkubationszeit: 6 bis 30 Tage (teilweise auch mehr).
  • Symptome: Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen.
  • Gefahren: Eine Malaria ist eine sehr erste Krankheit, die unbehandelt zum Tod führen kann.
  • Schutz: Intensiver Mückenschutz. In Risikogebieten vorbeugendes Medikament einnehmen.

Dengue

  • Regionen: Die tropischen Gebiete in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien.
  • Übertragung: Durch tagaktive Mücken, die einen Virus übertragen.
  • Inkubationszeit: 3 bis 7 Tage.
  • Symptome: hohem Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautrötung.
  • Gefahren: Bei Touristen verläuft die Krankheit schmerzhaft, aber harmlos. In schwierigen Fällen kann es zu inneren Blutungen kommen. Dies kann tödlich verlaufen.
  • Schutz: Es gibt keine Impfung. Ein guter Mückenschutz verringert die Ansteckungsgefahr.

Chikungunya Fieber

  • Regionen: Die tropischen Gebiete in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien.
  • Übertragung: Viren werden durch tagaktive Mücken übertragen.
  • Inkubationszeit: 3 bis 7 Tage
  • Symptome: hohem Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen.
  • Gefahren: Die Krankheit heilt meist ohne Komplikationen aus, allerdings ist sie sehr schmerzhaft. Müdigkeitserscheinungen können teilweise noch wochenlang andauern.
  • Schutz: Es gibt keine Impfung. Ein guter Mückenschutz verringert die Ansteckungsgefahr.

Gelbfieber

  • Regionen: Die tropischen Gebiete in Südamerika und Afrika.
  • Übertragung: Viren werden durch tagaktive Mücken übertragen.
  • Inkubationszeit: 3 bis 6 Tage.
  • Symptome: hohem Fieber und Schüttelfrost, Gliederschmerzen (typisch als Rückenschmerzen) und Kopfschmerzen, sowie Übelkeit und Erbrechen.
  • Gefahren: Bei einem schweren Verlauf kann es zu einer Gelbsucht und Blutungen kommen, die zum Tod führen können.
  • Schutz: Impfung, die mindestens 10 Tage vor der Reise verabreicht werden muss.

Japanische Enzephalitis

  • Regionen: Indien, Süd- und Südostasien.
  • Übertragung: Virus wird durch dämmerungs- und nachtaktive Mücken übertragen.
  • Inkubationszeit: 5 bis 15 Tage.
  • Symptome: Meist verläuft die Krankheit unbemerkt. In schweren Fällen kommt es zu hohem Fieber, Kopfschmerzen und manchmal neurologischen Beschwerden (wie Bewusstlosigkeit, Krämpfe und Lähmungserscheinungen).
  • Gefahren: Bei einem Verlauf mit Symptomen ist die Krankheit sehr gefährlich und kann zum Tode führen. Allerdings ist das Risiko für Ferienreisende sehr gering.
  • Schutz: Impfung mit 2 Dosen im Abstand von 4 Wochen. Mückenschutz.

Bilharziose

  • Regionen: Die tropischen Gebiete in Südamerika, Afrika und Asien. Hauptsächlich in Afrika.
  • Übertragung: Ein Süsswasser-Parasit, der sich beim Baden in die Haut bohrt.
  • Inkubationszeit: 2 bis 6 Wochen.
  • Symptome: Fieber, Kopf- und Bauchschmerzen. Die Larven des Parasiten befallen lebenswichtige Organe.
  • Gefahren: Unbehandelt kann die Bilharziose zu Leber und Lungenschädigungen führen.
  • Schutz: In den Risikogebieten den Kontakt mit Süsswasser vermeiden. Nicht in Flüssen oder Seen baden. Ein wirksames Medikament ist vorhanden.

Typhus

  • Regionen: Weltweit
  • Übertragung: Bakterium in verunreinigter Nahrung.
  • Inkubationszeit: 3 bis 60 Tage.
  • Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Verschlechterung des Allgemeinzustands, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, rötlichen Hautveränderungen und trockenem Husten. Verstopfung.
  • Gefahren: Trotz einer Behandlung durch Antibiotika liegt die Sterblichkeit bei etwa 1 von 100.
  • Schutz: Nahrungsmittelhygiene (nur gekochte Speisen essen), eine Impfung ist vorhanden.

Malaria

  • Regionen: Die tropischen Gebiete in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien. Insgesamt in etwa 100 Ländern.
  • Übertragung: Anopheles-Mücke, die abends und nachts aktiv ist. Die Krankheit wird durch einen Parasiten ausgelöst.
  • Inkubationszeit: 6 bis 30 Tage (teilweise auch mehr).
  • Symptome: Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen.
  • Gefahren: Eine Malaria ist eine sehr erste Krankheit, die unbehandelt zum Tod führen kann.
  • Schutz: Intensiver Mückenschutz. In Risikogebieten vorbeugendes Medikament einnehmen.

Dengue

  • Regionen: Die tropischen Gebiete in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien.
  • Übertragung: Durch tagaktive Mücken, die einen Virus übertragen.
  • Inkubationszeit: 3 bis 7 Tage.
  • Symptome: hohem Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautrötung.
  • Gefahren: Bei Touristen verläuft die Krankheit schmerzhaft, aber harmlos. In schwierigen Fällen kann es zu inneren Blutungen kommen. Dies kann tödlich verlaufen.
  • Schutz: Es gibt keine Impfung. Ein guter Mückenschutz verringert die Ansteckungsgefahr.

Chikungunya Fieber

  • Regionen: Die tropischen Gebiete in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien.
  • Übertragung: Viren werden durch tagaktive Mücken übertragen.
  • Inkubationszeit: 3 bis 7 Tage
  • Symptome: hohem Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen.
  • Gefahren: Die Krankheit heilt meist ohne Komplikationen aus, allerdings ist sie sehr schmerzhaft. Müdigkeitserscheinungen können teilweise noch wochenlang andauern.
  • Schutz: Es gibt keine Impfung. Ein guter Mückenschutz verringert die Ansteckungsgefahr.

Gelbfieber

  • Regionen: Die tropischen Gebiete in Südamerika und Afrika.
  • Übertragung: Viren werden durch tagaktive Mücken übertragen.
  • Inkubationszeit: 3 bis 6 Tage.
  • Symptome: hohem Fieber und Schüttelfrost, Gliederschmerzen (typisch als Rückenschmerzen) und Kopfschmerzen, sowie Übelkeit und Erbrechen.
  • Gefahren: Bei einem schweren Verlauf kann es zu einer Gelbsucht und Blutungen kommen, die zum Tod führen können.
  • Schutz: Impfung, die mindestens 10 Tage vor der Reise verabreicht werden muss.

Japanische Enzephalitis

  • Regionen: Indien, Süd- und Südostasien.
  • Übertragung: Virus wird durch dämmerungs- und nachtaktive Mücken übertragen.
  • Inkubationszeit: 5 bis 15 Tage.
  • Symptome: Meist verläuft die Krankheit unbemerkt. In schweren Fällen kommt es zu hohem Fieber, Kopfschmerzen und manchmal neurologischen Beschwerden (wie Bewusstlosigkeit, Krämpfe und Lähmungserscheinungen).
  • Gefahren: Bei einem Verlauf mit Symptomen ist die Krankheit sehr gefährlich und kann zum Tode führen. Allerdings ist das Risiko für Ferienreisende sehr gering.
  • Schutz: Impfung mit 2 Dosen im Abstand von 4 Wochen. Mückenschutz.

Bilharziose

  • Regionen: Die tropischen Gebiete in Südamerika, Afrika und Asien. Hauptsächlich in Afrika.
  • Übertragung: Ein Süsswasser-Parasit, der sich beim Baden in die Haut bohrt.
  • Inkubationszeit: 2 bis 6 Wochen.
  • Symptome: Fieber, Kopf- und Bauchschmerzen. Die Larven des Parasiten befallen lebenswichtige Organe.
  • Gefahren: Unbehandelt kann die Bilharziose zu Leber und Lungenschädigungen führen.
  • Schutz: In den Risikogebieten den Kontakt mit Süsswasser vermeiden. Nicht in Flüssen oder Seen baden. Ein wirksames Medikament ist vorhanden.

Typhus

  • Regionen: Weltweit
  • Übertragung: Bakterium in verunreinigter Nahrung.
  • Inkubationszeit: 3 bis 60 Tage.
  • Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Verschlechterung des Allgemeinzustands, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, rötlichen Hautveränderungen und trockenem Husten. Verstopfung.
  • Gefahren: Trotz einer Behandlung durch Antibiotika liegt die Sterblichkeit bei etwa 1 von 100.
  • Schutz: Nahrungsmittelhygiene (nur gekochte Speisen essen), eine Impfung ist vorhanden.
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