An Bord befanden sich zwei französische Busfahrer und rund 50 Ungarn im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Letztere hatten Ferien in einer französischen Skiortschaft verbracht. Es seien Schüler eines Budapester Gymnasiums gewesen, sagte ein Sprecher des ungarischen Aussenministeriums am Samstagmorgen im staatlichen ungarischen Fernsehsender M1.
Die ungarische Regierung werde sämtliche Kosten für den Heimtransport der Überlebenden sowie die Reisekosten jener Eltern übernehmen, die sich nach Verona begeben wollten, sagte Ungarns Aussenminister Szijjarto am Samstagvormittag auf einer Pressekonferenz in Budapest.
Eine Person im künstlichen Koma
Die Zahl der Verletzten in dem Bus gab der Minister mit 26 an. Eine Person befinde sich im Spital im künstlichen Koma, 12 weitere erlitten demnach schwere und 13 weitere leichte Verletzungen. Die Einsatzkräfte hatten am Morgen von 39 Verletzten gesprochen.
In dem Unglücksbus befanden sich Schüler und Lehrer des Budapester Szinyei-Merse-Gymnasiums, wie das Portal «index.hu» unter Berufung auf Angehörige berichtete. Die Schülergruppe war auf dem Rückweg von einem Skikurs in Frankreich.
Der Bus prallte aus noch ungeklärten Gründen bei hoher Geschwindigkeit gegen den Pfeiler einer Brücke auf der Autobahn A4 nahe Verona und geriet in Brand. Die Identifizierung der verbrannten Leichen sei problematisch, berichtete die Polizei.
Sportlehrer rettet Dutzende Schüler
Die Ursachen des Unglücks sind noch unklar. Es gab keine Zeichen, dass der Busfahrer gebremst habe, teilte die Polizei mit. Ein Lastwagenfahrer, der hinter dem Bus fuhr, meinte, das Fahrzeug habe Probleme mit einem Reifen gehabt. Keine weitere Fahrzeuge waren im Unfall verwickelt.
Ein ungarischer Sportlehrer soll Dutzende Schüler aus dem brennenden Bus gerettet haben. Die Personen, die im hinteren Teil des Busses sassen retteten sich, weil sie die Fenster des Fahrzeuges einschlagen konnten.
«Der Lehrer ist immer wieder in den Bus zurückgekehrt und hat viele Schüler gerettet. Er ist mit schweren Wunden am Rücken im Spital», sagte die ungarische Generalkonsulin in Mailand, Judit Timaffy, laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.
Der italienische Staatspräsident, Sergio Mattarella, kondolierte seinem ungarischen Amtskollegen Janos Ader. Er sicherte den Konsularbehörden und den Familien volle Unterstützung in diesem schwierigen Moment zu. (SDA)