Immer wieder trifft es die Skandal-Airline
Die unheimliche Unglücks-Serie der EgyptAir

Trottelige Entführer, falsche Drohungen und eine mysteriös verschwundene Maschine: Der Absturz des Passagierflugzeugs über dem Mittelmeer ist bloss der jüngste Vorfall in einer langen Liste von Pannen bei der ägyptischen Fluglinie.
Publiziert: 19.05.2016 um 11:12 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:11 Uhr
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Eine Maschine der Egypt Air musste im März auf Zypern landen. Der Entführer handelte aus Liebeskummer.
Foto: Reuters

Mit dem Absturz eines Passagierflugzeugs auf dem Weg von Paris nach Kairo gerät die EgyptAir in den Fokus der Öffentlichkeit – ein weiteres Mal. Die jüngste Geschichte der Fluglinie ist durchzogen von Pannen und Dramen.

Am 29. März stand die EgyptAir zuletzt in den Schlagzeilen – und ging mit einem der wohl bizarrsten Vorfälle in die Aviatik-Geschichte ein: Auf einem Inlandflug von Alexandria nach Kairo wird ein Airbus A320 entführt und zur Landung in der zyprischen Hafenstadt Larnaca gezwungen.

Wenig später stellt sich heraus: Der Entführer trug bloss eine Bomben-Attrappe aus Handyhüllen und handelte aus Liebeskummer. Von der vermeintlichen Attacke geht anschliessend ein Selfie eines Passagiers mit dem «Entführer» um die Welt.

Hier entsteht das Terror-Selfie
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Video aus entführter Egypt-Air-Maschine:Hier entsteht das Terror-Selfie

Einen ausserplanmässigen Stopp legte am 15. Juni 2013 auch eine Boeing 777 der ägyptischen Airline ein. Die Maschine war mit 326 Passagieren an Bord unterwegs von Kairo nach New York, als eine Bombendrohung die Crew zur Landung in Schottland zwang.

Ein Fluggast hatte auf der Flugzeugtoilette einen Hinweis entdeckt. Kampfjets begleiteten das Flugzeug daraufhin bis zur Landung in Glasgow. Sprengstoff wurde keiner entdeckt.

Mysteriöser Absturz: War es ein Selbstmord des Co-Piloten?

Einer der mysteriösesten Zwischenfälle ereignete sich am 31. Oktober 1999. Die Boeing 767 der EgyptAir verschwindet auf dem Weg von New York nach Kairo vor der Ostküste der USA vom Radar. Wenig später wird klar: Die Maschine stürzte vor der Insel Nantucket in den Atlantik – alle 217 Personen an Bord kamen ums Leben. Bis heute ist die genaue Absturz-Ursache ungeklärt, auch ein Selbstmordversuch des Co-Piloten ist nicht ausgeschlossen. Vor dem Crash wurde die Maschine in den Sturzflug gelenkt.

Das mangelnde Vertrauen in die Sicherheit bei EgyptAir hatte jüngst auch konkrete Konsequenzen für die Fluglinie. Nach dem Absturz eines russischen Passagierflugzeuges über der Sinai-Halbinsel im vergangenen Oktober stoppten die russischen Behörden alle Flüge der Egypt Air nach Russland. Die Verhandlungen über eine Aufhebung des Verbots wurden erst vor wenigen Tagen wieder aufgenommen. (cat)

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