Im spanischen Oviedo
Deutsche sperrten Kinder über Jahre in «Horror-Haus» ein

Die spanische Polizei befreit drei Kinder aus jahrelanger Isolation. Die Eltern hielten Kinder seit Corona-Pandemie in verwahrlostem, vermüllten Haus gefangen. Dank eines Hinweises einer Nachbarin sind die Kinder nun in Sicherheit.
Publiziert: 30.04.2025 um 15:57 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2025 um 16:59 Uhr
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Sogar der Garten war verboten. Ganze vier Jahre verliessen die drei Kinder das Haus nicht.
Foto: imago/alimdi

Darum gehts

  • Spanische Polizei befreit drei deutsche Kinder aus häuslicher Isolation
  • Kinder trugen Windeln und Masken, durften nicht in den Garten
  • Seit Dezember 2021 waren die Kinder isoliert
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die spanische Polizei hat drei Kinder eines deutschen Ehepaares befreit, die seit der Corona-Pandemie zu Hause eingesperrt waren. Die Eltern wurden in der nordspanischen Stadt Oviedo festgenommen und die Kinder in einem Heim untergebracht, bestätigte eine Polizeisprecherin auf Anfrage.

Der Polizist Francisco Javier Lozano sprach von einem «Horror-Haus», wie die Zeitung «La Nueva España» berichtete.

Spanische Medien berichteten, das Haus am Stadtrand sei völlig vermüllt gewesen. Einer Nachbarin sei aufgefallen, dass dort Kinder lebten, die nie zur Schule gingen. Sie habe die Polizei alarmiert. Die Behörden machten zunächst keine Angaben, warum die Eltern ihre Kinder von der Aussenwelt isoliert hatten.

Seit Corona isoliert

Die Kinder, achtjährige Zwillinge und ein zehnjähriger Junge, seien seit Dezember 2021 nicht aus dem Haus gekommen, berichteten spanische Medien unter Berufung auf die Behörden. Sie hätten nicht einmal in den Garten des Hauses gedurft.

Im Haus hätten sie in Gitterbetten schlafen müssen. Sie seien von jeglichem Kontakt mit der Aussenwelt abgeschnitten gewesen. Auch seien sie nie zur Schule gegangen. Die Eltern zwangen sie, Windeln und Mundnasenmasken zu tragen, wie lokale Zeitungen berichteten.

Kinder atmeten tief durch und wunderten sich über Gras

Als die Kinder von Beamten erstmals aus dem Haus geführt wurden, habe eines von ihnen erstaunt mit den Händen das Gras des Rasens berührt. «Sobald wir sie herausgeholt hatten, begannen alle drei tief durchzuatmen, als wären sie noch nie an der frischen Luft gewesen», sagte ein Ermittler der Zeitung «La Nueva España».

Als Polizisten am Montag während des massiven Stromausfalls in Spanien in das Haus eindrangen, hätten die Eltern erst noch verlangt, dass auch die Beamten Masken aufsetzten. Die Mutter habe neben der deutschen auch eine US-Staatsbürgerschaft, bestätigte die Polizei.

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