Im letzten Moment aus Koma erwacht
Kanadierin (57) schrammt 30 Minuten am Tod vorbei

Eine halbe Stunde später wäre Suzanne Desjardins tot gewesen. Doch während sie von den Ärzten bereits aufgegeben wurde, kämpfte ihr Bruder weiter. Und schaffte ein Wunder.
Publiziert: 09.06.2019 um 10:47 Uhr
|
Aktualisiert: 09.06.2019 um 15:35 Uhr
Im Spital von Saint-Eustache in Kanada ist gemäss den Ärzten ein Wunder passiert: Eine für unheilbar krank gehaltene Patientin ist ins Leben zurückgekehrt.
Foto: Nordinfo.com

Suzanne Desjardins ist ein lebendes Wunder. Das behauptet nicht sie, sondern die Ärzte des kanadischen Krankenhauses Saint-Eustache, die das dem «Journal de Montréal» erzählen. 

Während einiger Tage lag die 54-Jährige mit einer Grippe im Spital. Für Desjardins eine gefährliche Krankheit. Seit Jahren leidet sie an einem Lungenemphysem, einer Art Überblähung der Lunge, die das Atmen erschwert. Zusammen mit der Grippe setzte die Krankheit ihrem Körper derart fest zu, dass sie in ein Koma versetzt werden musste. Doch ihr Zustand verschlechterte sich weiter, und am 23. Mai dachten die Ärzte, dass ihre Patientin die Nacht nicht überleben würde. «Sie konnte nicht mehr aufwachen. Sie konnte nicht mehr richtig atmen und ihr CO2 ausstossen», erklärte Bruder Jean Desjardins.

30 Minuten am Tod vorbei

Deswegen wurde die Familie vor die Entscheidung gestellt, Suzanne an der Beatmungsmaschine zu lassen, oder ihr Leben zu beenden. Ihre Kinder mussten daraufhin die schreckliche Entscheidung treffen, sich von ihrer Mutter zu trennen. «Die Ärzte glaubte nicht, dass sich ihr Zustand verbessern könnte. Uns wurde gesagt, dass es nichts mehr zu tun gäbe, aber wir wollten nicht, dass sie leidet», erzählte Masha (22) dem «Journal de Montréal». 

Geplant war, am nächsten Tag ab 18.00 Uhr den Sauerstoffgehalt in der Maschine langsam zu senken und gleichzeitig das Morphium zu erhöhen. Alle hatten sich damit abgefunden, dass Suzanne Desjardins sterben würde. Doch als die Kinder, Desjardins hat auch einen Sohn (23), um 17:30 beim Lungenarzt waren, der ihnen das weitere Vorgehen beschrieb, geschah das Wunder: Die Frau erwachte aus dem Koma und öffnete ihre Augen! Dreissig Minuten, bevor der Sauerstoff abgestellt werden sollte. Dafür verantwortlich war wohl auch ihr Bruder: «Ich fing an, sie anzuschreien, sie zu schütteln, ihr zu sagen, sie solle aufwachen. Ich war wirklich verzweifelt. Ich wollte sie nicht verlieren. Nach etwa zehn Sekunden wachte sie auf», sagte er der Zeitung. Von seiner Schwester wird er seither nur noch «mein Retter» genannt. 

Hoffen auf eine Lungentransplantation

Die 54-jährige Suzanne Desjardins brauchte einige Tage, um zu realisieren, was passiert war. Danach aber war für sie klar: «Meine Kinder sind viel zu jung, um eine solche Entscheidung zu treffen. Wenn es wieder passieren muss, werden meine Geschwister verantwortlich sein», erzählte sie der Zeitung. 

Um zu verhindern, dass es so weit kommt, hofft Suzanne, eines Tages für eine Lungentransplantation in Frage zu kommen. «Ich will leben! Ich habe noch viel zu tun, Ich habe bereits ein Wunder erlebt, ich brauche noch eines», sagte die Mutter. (vof)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?