Die zunächst auf die USA beschränkte Aktion solle nun global durchgeführt werden, kündigte Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Montag an. Das Online-Netzwerk sei als Plattform mit Milliarden Mitgliedern in einer einzigartigen Position, um Wissenschaftlern und Behörden zu helfen, schrieb er in einem Gastbeitrag in der «Washington Post».
Eine Million Antworten pro Woche
Die Forscher der Universität Carnegie Mellon veröffentlichten am Montag erste Erkenntnisse aus der seit Anfang April laufenden Umfrage in den USA. Demnach bekommen sie pro Woche Antworten von rund ei ner Million Facebook-Nutzer. Daraus lasse sich zum Beispiel ableiten, dass in einigen New Yorker Vororten zwei bis drei Prozent der Einwohner Covid-19-Symptome hätten. Die weltweite Umfrage werde von der Universität von Maryland vorbereitet. Facebook hat keinen Zugang zu den Antworten der Nutzer.
Das Online-Netzwerk macht zudem anonymisierte Daten öffentlich, die Aufschluss über die Mobilitätsströme inmitten von Ausgeh- und Kontaktbeschränkungen geben. Ähnliche Informationen gibt es auch zum Beispiel von Mobilfunk-Anbietern sowie Apple und Google.
Proteste sollen verboten werden
Facebook will die Organisation bestimmter Proteste gegen die wegen der Corona-Pandemie verhängten Schutzmassnahmen begrenzen. Wenn eine Demonstration von den Behörden verboten worden sei oder gegen die Vorschriften verstosse, wonach Menschen genügend Abstand voneinander einhalten müssten, dürfe diese nicht auf Facebook organisiert werden, erklärte ein Sprecher des Unternehmens am Montag. Facebook werde gegen entsprechende Inhalte vorgehen, hiess es weiter.
In mehreren US-Bundesstaaten war es zuletzt zu kleineren Protesten gegen die von den jeweiligen Gouverneuren verhängten Ausgangsbeschränkungen gekommen. Bei manchen Demonstrationen wurde dabei klar gegen die von der Regierung empfohlene Distanz-Regel verstossen. In den USA sind alle Menschen aufgerufen, immer mindestens etwa zwei Meter Abstand zu anderen Personen zu halten, um eine weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu bremsen.
Trump ermuntert zu Demonstrationen
US-Präsident Donald Trump hatte die Menschen seit Freitag zum Teil ermuntert, für eine Wiederöffnung der Wirtschaft und eine Normalisierung des öffentlichen Lebens zu demonstrieren. Nach den Protesten am Wochenende zum Beispiel äusserte sich Trump mit Blick auf die Demonstranten anerkennend. «Das sind grossartige Menschen», sagte er am Sonntagabend im Weissen Haus. Die Menschen wollten «ihr Leben zurück», denn mache Gouverneure seien zu weit gegangen. (SDA)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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