Im Hochsicherheitsgefängnis
Australischer Drogenbaron Tony Mokbel niedergestochen

Der berüchtigte australische Drogenbaron Tony Mokbel, einst der meistgesuchte Mann des Landes, ist Medienberichten zufolge im Gefängnis niedergestochen und lebensgefährlich verletzt worden.
Publiziert: 11.02.2019 um 11:16 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
Mokbel war früher Kopf eines Drogenimperiums und spielte eine zentrale Rolle in einem Bandenkrieg in Melbourne, der Ende der 90er Jahre begann.
Foto: Twitter

Die Polizei teilte mit, nach einer Messerstecherei im Hochsicherheitsgefängnis Barwon südwestlich von Melbourne sei ein etwa 50-jähriger Insasse in einem lebensbedrohlichen Zustand ins Spital geflogen worden.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Australischen Medien zufolge handelte es sich dabei um Mokbel. Ausserdem wurde laut Polizei ein Mann um die 30 Jahre ins Spital gebracht.

Flüchtete ins Ausland

Mokbel war früher Kopf eines Drogenimperiums und spielte eine zentrale Rolle in einem Bandenkrieg in Melbourne, der Ende der 90er Jahre begann und in der beliebten australischen Fernsehserie «Underbelly» thematisiert wird. Anfang 2006 floh er kurz vor seiner Verurteilung wegen Drogenhandels ins Ausland.

Mokbel wurde schliesslich in Griechenland gefasst und an Australien ausgeliefert. Vor einigen Jahren wurde im Barwon-Gefängnis Carl Williams, ein Mitglied von Mokbels Bande, getötet.

Jahrelang Informant der Polizei 

Vor wenigen Monaten wurde nach der Veröffentlichung von bis dahin gesperrten Gerichtsdokumenten öffentlich, dass ein renommierter Anwalt, der Mokbel und sechs seiner Gang-Kollegen vertrat, jahrelang Informant der Polizei war. 

Australischen Einschätzungen zufolge könnte das die Einstellung der Verfahren in mehr als 600 Fällen zur Folge haben oder den Beschuldigten eine Grundlage für die Anfechtung ihrer Verurteilung geben. Es handelt sich damit um einen der grössten Justizskandale in Australien seit Jahren. (SDA)

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?