Warren L. Hill (†54) ist gestern um 19.55 Uhr mitteleuropäischer Zeit für tot erklärt worden. Der Afroamerikaner sass seit 21 Jahren im Todestrakt.
Er war Anfang der 90er wegen der Ermordung eines Mithäftlings zum Tode verurteilt worden. Ursprünglich war er wegen der Tötung seiner Freundin ins Gefängnis gekommen.
Das Todesurteil hatte über die USA hinaus Aufsehen erregt, weil Hill laut mehreren Gutachten einen Intelligenzquotienten von lediglich knapp 70 besitzt. Er gilt daher nach verbreiteter Expertenauffassung als geistig behindert.
Der Oberste Gerichtshof der USA hatte 2002 entschieden, dass geistig Behinderte nicht zum Tode verurteilt werden dürfen. Allerdings überliess das Gericht die Definition von geistiger Behinderung den Bundesstaaten.
Er hätte schon 2012 sterben müssen
Gestern wurde ein letztes Gnadengesuch der Verteidigung abgelehnt. Hills Anwalt Brian Kammer sprach von einer «illegalen Hinrichtung» und von einem «Justizirrtum».
Hill hätte erstmals bereits im Juli 2012 hingerichtet werden sollen. Die Exekution des damals 52-Jährigen wurde aber wegen der Änderung der Injektion zweimal verschoben. Er sollte damals der erste Verurteilte sein, der in Georgia allein mit dem tödlichen Tierbetäubungsmittel Pentobarbital anstatt wie bisher mit einer Mischung aus drei Giftstoffen getötet werden sollte. (lex/SDA)