Ka Yang (29) steht vor Gericht in Sacramento. Ihr wird vorgeworfen eine furchtbare Tat begangen zu haben.
Am 17. März, so beschreibt es Ka Yang selbst, sei sie mit ihrer sechs Wochen alten Tochter Mirabelle Thao-Lo vor dem Computer gesessen, als ihr schwarz vor Augen geworden wurde. Als sie wieder aufwachte, lag Mirabelle neben ihr, die Haut durch den nahestehenden Heizkörper verbrannt.
Doch die Ermittler werden stutzig. Die Haare des Babys scheinen unberührt. Auch der Pijama ist ohne Brandmerkmale. Und doch weist das Kind von Kopf bis Fuss merkwürdige Brandverletzungen auf.
Schliesslich der Schock: Die Polizei findet einen Schnuller in der Mikrowelle. Sie ist sich sicher: Ka Yang hat ihre Tochter in die Mikrowelle gesteckt und so getötet.
Bei einem Schuldspruch droht ihr nun die Todesstrafe oder lebenslange Haft ohne Aussicht auf Bewährung.
Yang hat bereits drei Kinder, alle unter sieben Jahre alt. Die Nachbarn berichten, Yang habe ihre Kinder vorbildlich erzogen. Nie hätte sie die Stimme erhoben, nie habe sie ihre Kinder geschlagen. «Bei ihr durften sie noch Kinder sein», sagt eine entsetzte Nachbarin. Die drei sind nach dem Tod ihres Schwesterchens bei Verwandten untergekommen.
Vor Gericht sagt Ka Yang kein Wort zu den Anschuldigungen. Im Verhör hatte sie noch erklärt, möglicherweise unter einer gespaltenen Persönlichkeit zu leiden. (num)