Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft
Kapitol-Angriff – Ehemaliger US-Polizist (49) verurteilt

Im Zusammenhang mit der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 wurde nun ein US-Polizist (49) schuldig gesprochen. Er soll unter anderem Beweise manipuliert haben. Der ehemalige Beamte könnte bis zu 20 Jahre in den Knast wandern.
Publiziert: 12.04.2022 um 09:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2022 um 11:18 Uhr
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Am 6. Januar 2021 stürmten Trump-Anhänger gewaltsam das Kapitol in Washington.
Foto: EPA

Der Sturm aufs Kapitol in Washington am 6. Januar 2021 sorgte weltweit für Entsetzen. Die Bilder der Trump-Anhänger, die gewaltsam den Kongress-Sitz stürmten und die Bestätigung des Wahlsiegs des nun amtierenden Präsidenten Joe Biden (79) verhindern wollten, gingen um die Welt.

Beim Aufstand starben fünf Menschen, 140 Polizeibeamte wurden verletzt und vier weitere nahmen sich in den folgenden Monaten das Leben. US-Medienberichten zufolge wurde ein ehemaliger Polizist (49) jetzt im Zusammenhang mit der Erstürmung des Kapitols für schuldig befunden worden. Das Strafmass soll zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden.

Er soll Beweise manipuliert haben

Nach Ansicht der Jury des Verfahrens in Washington ist der 49-jährige frühere Polizeibeamte in allen sechs Anklagepunkten zur Teilnahme an der Kapitol-Attacke schuldig. Dies berichten unter anderem die «Washington Post» und der Sender CNN am Montag (Ortszeit). Einen Termin für die Verkündung des Strafmasses gibt es demnach bisher nicht. Dem Ex-Polizisten aus der Kleinstadt Rocky Mount im Bundesstaat Virginia drohten bis zu 20 Jahre Haft, hiess es.

Die Jury befand, der ehemalige Polizist habe unter anderem den Kongress in dem offiziellen Verfahren behindert, sei während eines Aufstands mit der Polizei aneinandergeraten und habe Beweise manipuliert. Er wurde zudem des Hausfriedensbruchs und ordnungswidrigen Verhaltens im Kapitol für schuldig befunden. Der Beamte sowie ein weiterer beteiligter Kollege aus Rocky Mount waren nach dem Angriff 2021 entlassen worden.

Laut Medienberichten stützte sich die Staatsanwaltschaft im Verfahren auf Überwachungsvideos des Kapitols, die zeigten, wie der Mann und sein damaliger Polizeikollege mit weiteren Anhängern Trumps das Gebäude stürmten. Auf Polizei-Bodycam-Aufnahmen sei zudem zu sehen gewesen, wie er mit einer Gasmaske und einem rund ein Meter langen Holzstock ausgestattet Sicherheitsbeamten im Weg stand, die die Kapitol-Polizei unterstützen sollten. (SDA/dzc)

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