Die beiden Jungs spielten auf einem Parkplatz in der Kleinstadt Newburgh, 100 Kilometer nördlich von New York. Am Tag vor Thanksgiving hatte es hier 20 Zentimeter geschneit. Ein Schneepflug schob abends einen grossen Schneehaufen genau auf den Parkplatz, wo die Cousins Elijah Martinez (11) und Jason Rivera (9) gerade einen Tunnel in ihrer Schneeburg buddelten.
Der Bau kollabierte und begrub die beiden Jungs unter einer 1,5 Meter hohen Schneedecke. Erst um Mitternacht alarmierten die Eltern die Polizei. Eigentlich hätten die Jungs um 22 Uhr zuhause sein sollen.
Als die Polizei mit der Suche begann, steckten die beiden Buben bereits fünf Stunden im Schnee fest. «Ich dachte, wir müssten sterben», sagt Jason dem Nachrichtensender CNN. «Wir motivierten uns gegenseitig, nicht einzuschlafen», erzählt Elijah.
Neun Polizisten und ein Polizeihund suchten nach den beiden vermissten Jungs. Den richtigen Riecher hatte Polizist Brandon Rola. Er sah eine Schaufel, die zur Hälfte aus dem Schnee ragte. «Ich zog die Schaufel aus dem Schnee und begann zu graben. Spuren gab es eigentlich keine. Ich hatte einfach so ein Gefühl.»
Um 2 Uhr morgens, nach etwa 8 bis 10 Schippen wird Rola fündig: «Ich traf auf einen Kinderstiefel. Wir hatten nur die eine Schaufel. Darum dauerte es ganze 10 Minuten, bis wir das erste Kind befreit hatten. Nach 15 Minuten war auch das zweite Kind draussen.» Die beiden waren unterkühlt, aber sonst wohlauf. (mcb)