Die humanitäre Krise «hätte verhindert werden können, wenn die Behörden verantwortlich gehandelt hätten», sagte Johansson am Dienstag im Brüsseler EU-Parlament. Bosnien müsse nun «den politischen Willen zeigen, Leben zu retten und langfristige Lösungen zu finden».
Verlassenes Flüchtlingslager in Bosnien von Feuer zerstört
In Bosnien war kurz vor Weihnachten ein Flüchtlingslager nahe der Gemeinde Lipa durch einen Grossbrand zerstört worden. Hunderte Menschen verloren mitten im Winter ihre Unterkunft. Der bosnischen Regierung gelang es nicht, eine neue Unterkunft bereitzustellen. Die EU sprang mit 3,5 Millionen Euro ein, um den Betroffenen Zelte, warme Kleidung, Nahrungsmittel und Medikamente zu beschaffen.
Das Lager bei Lipa sei «nur provisorisch» gewesen
Das Lager bei Lipa sei ohnehin nicht winterfest «und nur provisorisch» gewesen, sagte Johansson. Aber im 30 Kilometer entfernten Bihac gebe es eine «leere, voll ausgestattete und winterfeste Einrichtung». Das Lager in Bihac war im Herbst auf Druck von Anwohnern von den örtlichen Behörden geräumt und auch nach dem Brand bei Lipa nicht wiedereröffnet worden.
«Ich bin mir bewusst, dass Diskussionen zwischen lokalen und nationalen Behörden schwierig sein können», sagte Johansson weiter. Aber die unmittelbare Priorität müsse nun sein zu verhindern, «dass aus der humanitären Krise eine humanitäre Katastrophe wird». Die EU werde weiterhin helfen, aber Bosnien müsse als potenzieller EU-Beitrittskandidat seiner humanitären Verantwortung gerecht werden. (AFP)