Die bildhübsche Natalia Grace lächelt, malt und trägt farbenfrohe Kleider – so wie es ein junges Mädchen eben tut. Sie ist das Adoptivkind von Kristine Barnett (45) und ihrem Ex-Mann Michael Barnett (43). Und seit einigen Tagen der Grund, wieso ihre beiden Eltern auf der Anklagebank sitzen.
Den Barnetts wird vorgeworfen, die angeblich heute Neunjährige Natalia in einer Wohnung ausgesetzt und vernachlässigt zu haben. Sie und ihr Ex-Mann haben sich letzte Woche infolge eines Haftbefehls den US-Behörden gestellt, wurden gegen Kaution aber wieder freigelassen. Jetzt müssen sich die Adoptiveltern dafür vor einem Gericht im US-Bundesstaat Indiana verantworten, wie «Daily Mail» schreibt.
Mutter Kristine Barnett schockiert gegenüber «Daily Mail» mit der Aussage: «Ich bin das Opfer einer Betrügerin!» Die junge Natalia sei gar kein junges Mädchen, sondern in Tat und Wahrheit eine kleinwüchsige 22-Jährige. Der Fall erinnert an den Horror-Film «Orphan», in dem das neunjährige Waisenmädchen Esther – die in Wahrheit aber bereits 33 Jahre alt ist – von einer Familie adoptiert wird und dieser dann das Leben zur Hölle macht. So dass die Familie gar Todesangst leidet.
«Natalia hatte die Periode und Schamhaare»
Ähnlich stellt auch Kristine Barnett die Situation mit Adoptivtochter Natalia Grace vor Gericht dar. «Die Medien stellen mich als Kinderschänderin dar – dabei gibt es hier gar kein Kind!», sagt die Adoptivmutter. Zwar gebe es eine ukrainische Geburtsurkunde, wonach Natalia am 4. September 2003 geboren sei. Kristine Barnett ist dennoch überzeugt, dass ihre Adoptivtochter eine Erwachsene sei.
Sie führt aus, dass Natalia Schamhaare hat und bereits die Periode hatte. Auch ihre Zähne seien die einer erwachsenen Frau. Auffällig sei auch, dass sich Natalia damals eher mit anderen Mädchen im Teenager-Alter unterhalten wollte. «Ich war so schockiert!», sagt die Mutter zu «Daily Mail».
Kristine Barnetts Zweifel stiegen, als sie einen ukrainischen Bekannten bat, mit Natalia zu sprechen. Sie verstand kein Wort und konnte auch nichts über ihre angeblich frühere Heimat, die Ukraine erzählen.
Adoptivtochter wollte Mutter töten
Die Lage verschlimmerte sich jedoch, als sie ihre Adoptivtochter auf diese Ungereimtheiten ansprach. Sie sei immer gewalttätiger geworden und habe ihre Adoptivfamilie töten wollen. Natalia habe ihre eigene Mutter gegen einen Elektrozaun gedrückt, Bleichmittel in ihren Kaffee gegossen und ihr gedroht, sie im Schlaf zu erstechen! Dennoch wollte Barnett ihrer Adoptivtochter helfen.
«Daily Mail» liegen Belege vor, wonach ein Richter im US-Bundesstaat Indiana die Behauptungen des Paares als «wahr» eingestuft habe. Er soll Natalias Geburtsjahr auf 1989 geändert haben, damit sie die psychiatrische Behandlung einer Erwachsenen bekommt. Diese bekam sie dann auch.
Auch als Natalia aus der Psychiatrie entlassen wurde, hielt die Adoptivmutter noch immer zu Natalia, half ihr ihr Leben neu zu ordnen. 2013 entschied sich das Paar dann aber den Kontakt zu Natalia abzubrechen. Sie liessen sie in der Wohnung zurück.
Barnetts haben sich der US-Justiz gestellt
Die Justiz in Indiana findet, dass das ein Fehler war. Sie hat vor zwei Wochen Anklage gegen die beiden Barnetts erhoben. Der Vorwurf: Sie hätten eine Abhängige vernachlässigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelte fünf Jahre lang und sprach sogar einen Haftbefehl gegen die beiden aus.
«Ich werde vom Bundesstaat Indiana wegen Verbrechen gegen ein Kind angeklagt, obwohl derselbe Bundesstaat mehrfach festgestellt hat, dass Natalia erwachsen ist», sagt Kristine Barnett. Der Prozess dauert an. (pma)