Horror in Bangkok
Zoo-Mitarbeiter von Löwen zerfleischt

Tödlicher Zwischenfall im Safari World Bangkok: Ein langjähriger Tierpfleger fiel Löwen zum Opfer. Tierschützer fordern nun die Umsiedlung der Tiere in ein Schutzgebiet und kritisieren die Haltung von Wildtieren in Gefangenschaft.
Publiziert: 12:35 Uhr
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Peta hatte gefordert, die Löwen, die lediglich ihr natürliches Verhalten gezeigt hätten, in ein Schutzgebiet umzusiedeln. (Archivbild)

Darum gehts

  • Löwen töten Tierpfleger in Bangkok Safari-Park während Touristen hilflos zusehen
  • Pfleger verstiess gegen Sicherheitsvorschriften und wurde von mehreren Löwen angegriffen
  • 58-jähriger Mitarbeiter arbeitete seit 30 Jahren mit Löwen und Tigern
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

In einem Safari-Park in Bangkok ist ein langjähriger Tierpfleger von Löwen angegriffen und getötet worden. Der Angriff dauerte Augenzeugen zufolge rund 15 Minuten – Touristen in ihren Fahrzeugen mussten die schreckliche Szene hilflos mitansehen.

Der 58 Jahre alte Mitarbeiter sei am Vormittag (Ortszeit) aus seinem Fahrzeug ausgestiegen, um einen Gegenstand aufzuheben, berichtete die Zeitung «Khaosod» unter Berufung auf die Polizei. Dabei habe er gegen Sicherheitsvorschriften des Parks verstossen.

Mit Hupen und Schreien versucht, die Löwen zu vertreiben

Während der Mann sich gebückt habe, habe sich ein Löwe von hinten angeschlichen und ihn zu Boden gerissen, sagte Polizeisprecher Niruchpon Yothamat. Drei bis vier weitere Löwen hätten sich daraufhin auf den Pfleger gestürzt.

«Viele dachten zunächst, die Löwen würden nur mit einem vertrauten Mitarbeiter spielen», zitierte «Khaosod» einen Arzt, der den Vorfall miterlebte. Die Touristen, darunter auch Ausländer, hätten mit Hupen und Schreien versucht, die Löwen zu vertreiben, aber umsonst.

Kollegen gelang es schliesslich, die Tiere zu vertreiben und den schwer verletzten Mann ins Krankenhaus zu bringen. Dort erlag er jedoch seinen Verletzungen. Der Pfleger hatte seit 30 Jahren mit Löwen und Tigern in dem Park «Safari World» gearbeitet. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um den ersten tödlichen Zwischenfall dieser Art in der Einrichtung.

Peta forderte, die Löwen umzusiedeln

Tierschützer reagierten bestürzt. «Der tragische Tod eines Tierpflegers im Safari World in Bangkok sollte ein Weckruf sein. Es ist an der Zeit, Tiere nicht länger als Schaustücke zu behandeln, sondern als fühlende Wesen, die Freiheit und Respekt verdienen», erklärte Jason Baker, Vizepräsident für internationale Kampagnen bei der Tierrechtsorganisation Peta Asien. Zoos hielten wilde Tiere unter unnatürlichen Bedingungen und unterdrückten ihre Instinkte, was zu psychischem Leid und unberechenbarem Verhalten führe - eine Gefahr für Tiere und Menschen.

Peta forderte, die Löwen, die lediglich ihr natürliches Verhalten gezeigt hätten, in ein Schutzgebiet umzusiedeln. Die Organisation bot an, den Transfer zu unterstützen und rief Touristen dazu auf, Einrichtungen zu meiden, die Wildtiere in Gefangenschaft halten.

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