39 Leichen in Lastwagen entdeckt
1:16
Er kam von Belgien:39 Leichen in Lastwagen entdeckt

Horror-Fund von England
Darum steckten die 39 Migranten in einem Kühlcontainer

Nach dem Horror-Fund von England deutet vieles daraufhin, dass die 39 Migranten ins Land geschmuggelt werden sollten. Offenbar das Werk eines rücksichtslosen Syndikats. Ihr fieser Trick, um Grenzwächter zu täuschen: Kühlcontainer.
Publiziert: 27.10.2019 um 15:54 Uhr
|
Aktualisiert: 22.01.2021 um 16:12 Uhr
1/29
Die Polizei fahndet nach Ronan Hughes (links) und seinen Bruder Christopher Hughes.
Foto: Essex Police

Es ist ein grauenhafter Fund, der die Welt erschüttert: Die britische Polizei findet am letzten Mittwochmorgen 39 Leichen eingepfercht in einem Kühllaster. (BLICK berichtete)

Vieles deutet daraufhin, dass die Migranten ins Land geschleust werden sollten. Bei den Opfern soll es sich überwiegend um Vietnamesen handeln. Unter Verdacht: der LKW-Fahrer Mo Robinson (25). Er wurde unmittelbar nach dem Horror-Fund festgenommen. Die Polizei vermeldete in der Zwischenzeit drei weitere Festnahmen: Eine Frau und ein Mann (beide 38) wurden im Nordwesten Englands festgenommen. Es soll sich dabei um die Besitzer des LKW-Unternehmens handeln. Zudem wurde ein 46-jähriger Nordire geschnappt. Die drei Verdächtigen kamen in der Zwischenzeit allerdings auf Kaution frei.

Experten gehen davon aus, dass hinter der Tat eine der berüchtigten Schmuggler-Gangs steckt, die in China als «Snakehead» (zu deutsch: Schlangenkopf) genannt werden. Sie soll für viel Geld verzweifelte Menschen nach Europa schleusen.

Menschenleben zählen für die Gangster nicht. Aber sie dürften wütend sein, weil die Verschifften nicht lebend ankamen, wie eine anonyme Quelle der «Mirror» berichtet. Sie hätten danach einen Job suchen und die Kosten für die Überfahrt abbezahlen müssen.

Der fiese Trick der Schleuser

In China würden die Gangster auf der Strasse nach Opfern suchen, ihnen ein besseres Leben in Europa versprechen, erzählt die Quelle weiter. Für den illegalen Transport dorthin, verlangen die Schleuser Geld. Umgerechnet rund 40'000 Franken. Viele lassen sich darauf ein. In China leben sie unter ärmlichen Verhältnissen. Schnell würden sie sich mit Versprechungen locken lassen.

Und dann beginnt die Reise ins Ungewisse. Versteckt in Güterzügen, später oft in Kühlcontainern. Dort sind die bei Kontrollen eingesetzten Wärmebildkameras wirkungslos. Egal, wie viele Menschen sich in einem Container verstecken. «Wärmebildgeräte funktionieren bei Kühlcontainern nicht», sagt ein Sicherheitsbeamter zur «DailyMail».

Container kann bis zu minus 25 Grad gekühlt werden

Die ausgestrahlte Wärme des Menschen wird einfach nicht erkannt. Und das wüssten die Schleuser auch. Der Beamte weiter: «Sie suchen ständig nach Schlupflöchern, und nun mussten all diese Menschen dafür ihr Leben lassen.»

Der Transport von Menschen in Kühlcontainern, die bis zu minus 25 Grad runtergekühlt werden, kann aber fatale Folgen haben. Je länger, die Menschen sich darin aufhalten, desto eher droht ihnen den Tod. Selbst wenn die Kühlung nicht eingeschaltet ist. Denn die Container sind luftdicht, es besteht akute Erstickungsgefahr. Die chinesischen Schmuggler haben das Leben ihrer «Kunden» leichtfertig aufs Spiel gesetzt.

Der Sattelauflieger war aus Belgien per Schiff gekommen und hatte in der Nacht zum Mittwoch den englischen Hafen Purfleet erreicht. Offenbar ein beliebter Ort für Schleuser. Ein Hafenmitarbeiter zur «Dailymail»: «Wir haben weder die Ausrüstung noch das Personal oder die Zeit, um alles zu kontrollieren. Grössere Häfen wie Dover haben mehr Ressourcen.» (jmh)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?