Hongkong
Chinesische Staatsmedien fordern «härtere Linie» gegenüber Hongkong

Nach erneuten gewaltsamen Protesten in Hongkong haben mehrere chinesische Staatsmedien eine "härtere Linie" in der chinesischen Sonderverwaltungszone gefordert. Die Hongkonger Strafverfolgungsbehörden müssten "die Meute so schnell wie möglich zur Rechenschaft ziehen".
Publiziert: 04.11.2019 um 06:31 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2019 um 09:26 Uhr
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Blutige Schlägerei am Rande der Anti-Regierungsdemonstrationen vor einem Einkaufszentrum in Hongkong.
Foto: Elson Li

Dies schrieb etwa die Staatszeitung «Global Times» am Montag. Demonstranten hatten am Wochenende ein Büro der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua beschädigt, was diese als «barbarischen Akt» bezeichnete.

Die Protestbewegung sei jedoch «zum Scheitern verurteilt»

Eine «härtere Linie zur Wiederherstellung der Ordnung» müsse die Antwort auf die «sich verstärkende Gewalt in Hongkong» sein, schrieb die englischsprachige Zeitung «China Daily". Sie warf «westlichen Medien» vor, «Nachsicht» mit der Protestbewegung in Hongkong zu üben. Demgegenüber versuchten die Demonstranten, jene «ruhigzustellen», die «den Scheinwerfer der Wahrheit» auf die Proteste werfen wollten. Die Protestbewegung sei jedoch «zum Scheitern verurteilt, weil das volle Gewicht des Gesetzes sie treffen wird".

Demonstrationen in Hongkong gehen weiter

Weder die «China Daily» noch die «Global Times» erwähnten die blutige Attacke eines bewaffneten Angreifers am Sonntag, bei dem mindestens fünf Menschen verletzt wurden. Laut Augenzeugen sprach der Angreifer Mandarin - die mehrheitlich in Festland-China gesprochene Sprache - und rief pro-chinesische Parolen, bevor er auf die Menschen losging. Dem Lokalpolitiker Andrew Chiu biss der Angreifer ein Teil des Ohrs ab.

Hongkong Proteste

Seit Wochen ziehen sich die Proteste in Hongkong hin. Hunderte regierungskritische Demonstranten blockieren Flughäfen, marschieren durch die Strassen. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News und Videos.

Demonstranten stürzen sich auf ein Tränengas-Geschoss, um es zur Polizei zurückzuwerfen.
DUKAS

Seit Wochen ziehen sich die Proteste in Hongkong hin. Hunderte regierungskritische Demonstranten blockieren Flughäfen, marschieren durch die Strassen. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News und Videos.

Die frühere britische Kronkolonie Hongkong wird seit rund fünf Monaten von teils gewaltsamen Protesten erschüttert. Die Demonstrationen hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Auslieferungen von Verdächtigen an Festland-China ermöglichen sollte. Mittlerweile richten sie sich generell gegen die pekingtreue Führung in Hongkong und die Einschränkung demokratischer Freiheiten.

(SDA)

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