Hochhaus-Brand in Mailand
Droht jetzt der Einsturz?

Am Sonntag brannte in Mailand ein Hochhaus. Die Temperaturen könnten die Stabilität des äusseren Metallkäfigs beeinträchtigt haben – jetzt droht Einsturzgefahr. Im Haus wohnte auch ESC-Finalist Mahmood.
Publiziert: 31.08.2021 um 10:00 Uhr
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Das Feuer vom Sonntag hat grosse Teile der Aussenfassade des «Torre dei Moro» zerstört.
Foto: imago images/Italy Photo Press

Im 20-stöckigen Hochhaus, in dem am Sonntag ein Grossbrand ausbrach, wohnte auch ESC-Sänger Mahmood, der 2019 für Italien in Tel Aviv im Finale stand. «Es geht mir gut. zum Glück gab es keine Verletzten», schreibt er auf seinem Instagram-Profil. «Danke an die Feuerwehr für die unglaubliche Arbeit und an euch für alle Nachrichten. Ich liebe euch. La vita è bella.»

Das Feuer wütete am Sonntagabend an der Via Antonini in Mailand – schwarzer Rauch hüllte das ganze Gebäude ein. Laut dem «Corriere della Sera» soll der Brand im fünfzehnten Stock ausgebrochen sein. Es frass sich dann nach oben und unten.

Junger Mann schlug überall Alarm

Der «Milano Corriere» berichtet von einem jungen Mann, der vom Geruch des Feuers aufgeschreckt worden sein soll und wie verrückt die Treppe hinuntergelaufen sei, an den Wohnungstüren geklopft und Alarm geschlagen haben soll. Alle konnten sich retten.

Zur Sicherheit gingen die sofort angerückten Feuerwehrleute von Wohnung zu Wohnung und schlugen die Türen ein, um sicherzugehen, dass niemand in den Wohnungen zurückgeblieben war. Später wurden zudem alle 70 Familien telefonisch kontaktiert, so dass die Behörden ausschliessen konnten, dass jemand vermisst wird.

20 Personen mussten allerdings wegen Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung zur medizinischen Kontrolle. Sänger Mahmood war zum Zeitpunkt des Brandausbruchs nicht zugegen – er soll laut Medienberichten das Gebäude kurz zuvor verlassen haben.

War die Aussenfassade aus leicht brennbarem Material?

Der Brand hatte sich innert einer Viertelstunde von den oberen Stockwerken so schnell nach unten ausgebreitet, dass das ganze Hochhaus wie ein Zündholz in Flammen stand. Das Feuer konnte zwar unter Kontrolle gebracht werden, doch das Gebäude brannte über 24 Stunden lang weiter. Immer wieder glommen neue Glutnester auf. Die Aussenfassade wurde fast komplett zerstört.

Zurück bleibt ein Gerüst, das möglicherweise durch die hohen Temperaturen dermassen Schaden nahm, dass nun sogar Einsturzgefahr droht! «So etwas habe ich noch nie gesehen», sagte ein Feuerwehrmann zur Presse. Experten gingen rasch davon aus, dass die Fassade des 2011 erbauten Hochhauses aus leicht brennbarem Material bestand – was nicht generell gegen die Vorschriften war. Die Staatsanwaltschaft hat nun eine Untersuchung eingeleitet. (ct)


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