Sowjetische Spezialagenten hatten den Auftrag, die Leichen von Adolf Hitler, Eva Braun, Propagandachef Josef Goebbels und dessen gesamte Familie zu vernichten – im Jahr 1970!
Das sagt der Chef-Archivar des russischen Geheimdienstes FSB, Wasily Khristoforow, in einem Exklusiv-Interview mit der russischen Nachrichtenagentur Interfax. So gruben KGB-Agenten in der Operation «Die Archive» die Überreste von Hitler, Braun und den Goebbels bei einer sowjetischen Militäranlage in Magdeburg aus. Hier lagen sie bereits seit 1946.
Von der Operation von 1970 zeugten zwei Protokolle, wie Khristoforow sagt. Das erste habe die Öffnung des Grabes dokumentiert, das zweite den Zustand der Leichen.
Vergraben, umgegraben, verbrannt …
Andere Dokumente zeigten: Die Sowjets hätten die Leichen des Ehepaares Goebbels im Mai 1945 im Garten der deutschen Reichskanzlei entdeckt. Am Folgetag fand man die getöteten Kinder der Goebbels, und am 5. Mai stiess man auf die Körper von Hitler und Eva Braun ausserhalb ihres Berliner Bunkers. Hitler hatte sich am 30. April beim Einmarsch der Roten Armee eine Kugel in den Kopf gejagt und zuvor eine Zyankali-Kapsel zu sich genommen – er wollte auf Nummer sicher gehen.
Anfangs Juni 1945 hatten die Sowjets die Leichen in einem Wald in der Nähe der Stadt Rathenau vergraben. Acht Monate später grub man die Leichen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion wieder aus und vergrub sie auf der Militäranlage bei Magdeburg. Hier blieben sie bis 1970, bis die Sowjets den Stützpunkt aufgaben und den Ostdeutschen überliessen.
Um das Geheimnis der Überreste nicht gegen Aussen dringen zu lassen, entschlossen sich die Sowjets 1970 dazu, die meisten Knochen zu verbrennen. «Ein guter Entschluss», ist Khristoforow überzeugt.
… und in den Fluss geworfen
Die Asche der Toten sei auf direkten Befehl des höchsten KGBlers, Yuri Andropow, in einen Fluss geworfen worden. Allerdings habe man einen Teil des Schädels von Hitler sowie einen Teil seines Kiefers behalten: «Hitlers Kiefer befindet sich in den Archivräumen des russischen Geheimdienstes, der Teil seines Schädels im Staatsarchiv», so Khristoforow.
Der Schädelknochen mitsamt Einschussloch wurde bereits im Jahre 2000 anlässlich einer Ausstellung zum Zweiten Weltkrieg der Öffentlichkeit präsentiert. Amerikanische Forscher bezweifelten damals, ob der Knochen wirklich Hitler zuzuordnen sei. (gux)