Historischer Tiefstand
Deutsche sind wegen Corona-Krise unglücklich wie nie

Die Corona-Krise hat die Lebenszufriedenheit der Deutschen einer Umfrage zufolge auf einen historischen Tiefstand gedrückt.
Publiziert: 10.11.2021 um 12:40 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2021 um 14:44 Uhr
Ein gepresstes und schon fast getrocknetes vierblättriges Kleeblatt in Sieversdorf (Brandenburg), fotografiert am 03.01.2018. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB
Foto: PATRICK PLEUL

Im neuen «Glücksatlas», der am Mittwoch in Bonn veröffentlicht wurde, wird das deutsche «Glücksniveau» im Jahr 2021 nur noch mit 6,58 Punkten angegeben. Das ist noch weniger als im Jahr zuvor (6,74 Punkte) - und der niedrigste Stand seit Beginn der Erhebung 1984.

Der bisherige Tiefstwert war 2004 erreicht worden (6,65 Punkte), in Zeiten hoher Arbeitslosenzahlen. 2019, also vor der Corona-Pandemie, hatten die Deutschen ihre Lebenszufriedenheit im Schnitt noch mit 7,14 Punkten angegeben. Das war damals Rekordniveau.

Unzufriedenheit in der ersten Jahreshälfte 2021

Die Untersuchung im Auftrag der Deutschen Post basiert im Kern auf einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach mit mehr als 8400 Beteiligten. Die Befragten wurden darin unter anderem gebeten, ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala anzugeben. 0 stand für «überhaupt nicht zufrieden», 10 für «völlig zufrieden». Befragt wurden zwischen Januar und Juni 2021, also in einer Phase mit einem Lockdown, aber auch mit Lockerungen und steigenden Impfzahlen. Die Lage in der zweiten Jahreshälfte ist nicht abgebildet.

Die Impfung brachte Zuversicht

Die deutsche Zufriedenheit und die Pandemie sind der Untersuchung zufolge verknüpft. «Je höher die Infektionszahlen und je strikter die Massnahmen, desto niedriger das Glücksniveau», heisst es im Bericht. Angesichts der Einschnitte erscheine der gefühlte Glücksverlust 2021 sogar noch «eher glimpflich». «Die grösste Unzufriedenheit haben die insgesamt doch eher überzogenen Lockdowns verursacht, den grössten Schub an Zufriedenheit und Zuversicht brachte dann die Impfung», bilanzierte Studienleiter Bernd Raffelhüschen von der Uni Freiburg.

(SDA)

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