Hinter Trump wirds schmutzig im US-Wahlkampf
Ted Cruz und Marco Rubio im Glaubenskrieg

Im Lager der US-Republikaner ist es vorbei mit christlicher Nächstenliebe: Ted Cruz' Sprecher stellte Marco Rubios Glaube in Frage. Jetzt ist er seinen Job los. Der Hintergrund: Die beiden Kandidaten kämpfen erbittert um Platz zwei. Denn Trump scheint uneinholbar.
Publiziert: 23.02.2016 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:25 Uhr
Der erzkonservative Senator aus Texas, Ted Cruz, bei einer Wahlkampfveranstaltung in South Carolina.
Foto: KEYSTONE/AP/ALEX SANZ

Im Kampf um das Kandidaten-Ticket für die Präsidentschaftswahlen haben die Republikaner ihre Samthandschuhe ausgezogen. Mit ersten Folgen: Der erzkonservative Texaner Ted Cruz (45) hat seinen Sprecher Rick Tyler entlassen, weil dieser den christlichen Glauben von Konkurrent Marco Rubio (44) in Zweifel gezogen hatte.

Tyler hatte im Internet ein Video verbreitet, in dem den Eindruck erweckt wird, Rubio habe sich abfällig über die Bibel geäussert. Die Vorwürfe stellten sich jedoch als falsch heraus.

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Der Sprecher von Ted Cruz löschte den Beitrag später und entschuldigte sich bei Rubio. Er habe geglaubt, die Geschichte im Video stimme, schrieb Tyler in seiner Entschuldigung. «Ich bereue den Fehler.» 

Selbst wenn die Geschichte über Rubio wahr gewesen wäre, «stellen wir nicht den Glauben eines anderen Kandidaten in Frage», sagte Ted Cruz in einer Stellungnahme zur Entlassung seines Sprechers.

Cruz, ein Liebling der erzkonservativen Tea Party, ist von seinen Konkurrenten schon häufig bezichtigt worden, im Wahlkampf mit «schmutzigen Tricks» zu arbeiten.

Trump führt deutlich

Cruz und Rubio liefern sich vor der nächsten Vorwahl der Republikaner im Bundesstaat Nevada am Dienstag einen erbitterten Kampf um Platz zwei. In Umfragen führt deutlich der Geschäftsmann Donald Trump, der bereits die Vorwahlen in New Hampshire und in South Carolina gewinnen konnte. Kasich reichte es in South Carolina für Platz fünf.

Der mit radikalen Thesen angetretene Trump ist ebenso wie Cruz bei der Parteiführung unbeliebt. Ihre Tiraden gegen die Eliten in Washington treffen an der Basis aber einen Nerv.

Rubio hofft seinerseits nach dem Ausstieg von Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush, die Stimmen aus dem bislang zersplitterten gemässigt-konservativen Lager auf sich zu vereinen. Bei den Demokraten findet die nächste Vorwahl am Samstag in South Carolina statt. (SDA/vsc)

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