Heute kann er weder laufen, sehen, noch sprechen
US-Student (19) erleidet an Uni-Aufnahmeparty schwere Alkoholvergiftung

Danny S. wurde im Oktober 2021 auf einer Studentenparty in den USA dermassen abgefüllt, dass er eine Alkoholvergiftung erlitt und nur knapp dem Tod entkam. Heute ist er geh-, sprech- und sehbehindert.
Publiziert: 10.06.2022 um 20:52 Uhr
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Der 19-Jährige Danny S. erlitt anlässlich eines Aufnahmerituals einer Studentenverbindung eine schwere Alkoholvergiftung.
Foto: Twitter

Eigentlich sollte es eine lustige Party werden. Doch für Danny S.* (19) endete die Feier auf tragische Art und Weise. Wie «Good Morning America» berichtet, erlitt der amerikanische Studienanfänger der Universität Missouri anlässlich eines Aufnahmerituals einer Studentenorganisation im Oktober 2021 eine schwere Alkoholvergiftung.

Ging zunächst noch alles gesittet zu und her, artete die Sause im Laufe des Abends immer mehr aus. Der damals noch 18-jährige Danny wurde gezwungen, eine ganze Flasche Wodka zu trinken.

Sie füllten ihn ab und liessen ihn auf dem Sofa liegen

Doch damit nicht genug. Auf den Überwachungsvideos des Studentenheims ist zu sehen, wie eines der Verbindungsmitglieder einen Schlauch mit einem Trichter am anderen Ende in Dannys Mund steckte und ihm Bier in die Kehle goss. Bereits stockbesoffen verlor dieser das Gleichgewicht und fiel rückwärts auf den Boden.

Daraufhin trugen ihn die anderen Mitglieder der Studentenverbindung aus dem Raum und liessen ihn auf ein Sofa fallen. Sie liessen den völlig zugedröhnten Danny allein und bekamen den Horror, der sich kurz darauf abspielte nicht mit. Denn plötzlich begann Danny auf dem Sofa herumzurutschen, bis er zur Hälfte auf dem Boden und auf dem Sofa lag. 15 Minuten verblieb er in dieser Position.

Als Dannys Mitstudenten schliesslich wieder den Raum betraten, ahnten sie nichts von seinem Zustand. Sie stupsten ihn an, doch er reagierte nicht. Da wurde ihnen bewusst: Die Lage ist ernst. Also packten sie Danny und trugen ihn nach draussen zu einem Auto, mit dem sie dann schleunigst ins Krankenhaus fuhren.

«Sie haben ihn nicht wie einen Freund behandelt»

Dort angekommen, wurde das Ausmass von Dannys Zustand ersichtlich. Er hatte einen Herzstillstand und atmete nicht.

Zwar gelang es den Ärzten, Danny zu reanimieren. Dennoch ist für Danny heute nichts mehr, wie es früher war. Nach sechs Wochen auf der Intensivstation wurde der 19-Jährige in eine Reha-Klinik verlegt. Inzwischen lebt Danny aber wieder zu Hause bei seiner Familie.

«Er kann immer noch nicht sprechen oder gehen. Er sitzt in einem Rollstuhl. Er hat sein Sehvermögen verloren», sagt Dannys Mutter zu «Good Morning America».

Den anderen Mitgliedern der Studentenverbindung macht die Familie grosse Vorwürfe. Sie will Gerechtigkeit. «Sie haben ihn nicht wie einen Bruder behandelt. Sie haben ihn nicht wie einen Freund behandelt», so Dannys Bruder.

Mitglieder müssen mit Konsequenzen rechnen

Auch Dannys Schwester ist wütend. «Es bereitet mir Bauchschmerzen, wenn ich sehe, wie die Leute, die Danny geschadet haben, auf dem Campus herumlaufen und so tun, als hätten sie nichts Falsches gemacht».

Doch straffrei kommen die Mitglieder der Bruderschaft nicht weg. Die Staatsanwaltschaft hat bereits ein Mitglied wegen zweier Vergehen angeklagt, unter anderem weil diese Person Alkohol an einen Minderjährigen ausgegeben hat.

Auch wenn sich für Dannys Familie viel verändert hat, ist etwas unverändert geblieben. Sein Bruder bringt die Sache auf den Punkt. «Am Ende des Tages ist es immer noch Danny. Wir werden Danny für immer lieben und immer an seiner Seite sein, egal was passiert». (ced)

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