Herz stand sechs Stunden still
Britische Lehrerin (34) überlebt wie durch ein Wunder

Wie durch ein Wunder überlebt die Britin Audrey Mash (34) einen sechsstündigen Herzstillstand. Weil ihr Körper stark unterkühlt war, wurde der normale Körperprozess verlangsamt. Nach mehreren Stunden brachten die Ärzte ihr Herz wieder zum schlagen.
Publiziert: 07.12.2019 um 15:50 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/7
Dank einer starken Unterkühlung überlebte die 34-jährige Audrey Mash einen sechsstündigen Herzstillstand.
Foto: Screenshot Facebook

Die Britin Audrey Mash (34) ist ein medizinisches Wunder. Anfang November stand ihr Herz für sechs Stunden still, sie war tot. Trotzdem konnten die Ärzte sie wiederbeleben, berichtet «The Sun».

Am 3. November geraten die 34-Jährige und ihr Mann Rohan Schoeman in den nordspanischen Pyrenäen in einen Schneesturm. Gegen 13.30 Uhr setzen sie in Vall de Núria einen Notruf ab. Um sich in Sicherheit zu bringen, versuchen sie den Berg hinunter zu kriechen. Doch plötzlich fängt die Körpertemperatur von Mash an zu sinken, sie verliert das Bewusstsein.

«Unterkühlung hat den Körperprozess verlangsamt»

Nachdem Rohan Schoeman den Rettungskräften Bilder von ihrem Standort schickt, können diese das Paar lokalisieren. Als sie die beiden gegen 15.40 Uhr auffinden, beträgt die Körpertemperatur von Mash nur noch 18 Grad. Sie ist stark unterkühlt, die normale Körpertemperatur beträgt 37 Grad.

Die Rettungskräfte bringen das Paar umgehend ins spanische Spital Vall d'Hebron in Barcelona. Als sie um 17.44 Uhr dort eintreffen, zeigt das Herz von Mash keine elektrische Aktivität. Auch ihre Nieren und Lungen funktionierten nicht mehr.

Doch die Ärzte haben trotzdem noch Hoffnung. «Die starke Unterkühlung hat den normalen Körperprozess verlangsamt. Dank dem haben sich der Zustand des Körpers und des Gehirns nicht verschlechtert», sagt der behandelnde Arzt, Dr. Eduard Argudo.

Die Ärzte erwärmen ihr Blut, versuchen die Körpertemperatur wieder auf 30 Grad zu erhöhen. Um den Sauerstoff in den Arterien zu halten, benutzen sie eine spezielle Herz- und Lungenmaschine. Nachdem sich der Körper wieder aufgewärmt hat, versuchen die Ärzte mit Hilfe eines Defibrillators, das Herz von Mash wieder zum schlagen zu bringen. Doch sie scheitern.

Mash kann sich nicht an Rettung erinnern

Um 21.46 Uhr starten die Ärzte einen erneuten Wiederbelebungsversuch. Mit Erfolg: Tatsächlich fängt das Herz wieder an zu schlagen. Daraufhin wird Mash für 48 Stunden stark sediert und einem Ganzkörper-Scan unterzogen.

Die Ärzte stellen fest: Wie durch ein Wunder erlitt das Gehirn durch den längeren Herzstillstand keine Schäden. Nach drei Tagen ist die Britin wieder wach und spricht sogar. Anfänglich hat sie zwar einige kleinere Probleme mit den Händen, diese stehen jedoch im Zusammenhang mit der Unterkühlung.

«Je mehr ich darüber lerne und lese, desto wunderbarer scheint es, dass ich überlebt habe», sagt die 34-Jährige. Jedoch könne sie sich an nichts von ihrer Rettung erinnern. «Ich wusste nicht, dass mein Leben in Gefahr ist, bis ich im Krankenhaus aufwachte.»

Auch die Ärzte können es kaum fassen. Dr. Eduard Argudo sagt zur spanischen Presse: «Es ist der längste Herzstillstand, der je in Spanien aufgetreten ist. Es gibt praktisch keine Fälle von Menschen, die wiederbelebt wurden, nachdem ihr Herz so lange stillstand. Das ist ein absoluter Ausnahmefall.» Er ist sich sicher: «Hätte der Herzstillstand bei normaler Körpertemperatur so lange gedauert, hätte sie nicht überlebt.»

Nach dem Vorfall blieb Mash elf Tage lang im Spital. Mittlerweile hat sie sich fast wieder vollständig erholt. (frk)

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen