Herausforderer räumt Niederlage ein
Netanjahu steuert auf vierte Amtszeit zu

Nach Auszählung von 99 Prozent der Stimmen ist klar: Die konservative Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bleibt an der Macht.
Publiziert: 18.03.2015 um 08:44 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:39 Uhr
Netanjahu erklärt sich zum Sieger
0:47
:Netanjahu erklärt sich zum Sieger

Seine Likud-Partei bekommt mindestens 29 der insgesamt 120 Sitze in der Knesset. Das berichtete die Zeitung «Jerusalem Post» am frühen Mittwochmorgen.

Das Mitte-Links-Bündnis Zionistisches Lager von Izchak Herzog stellt demnach 24 Abgeordnete.

«Ein grosser Sieg für die Likud-Partei»

Netanjahu erklärte sich bereits zum Wahlsieger. «Entgegen allen Erwartungen haben wir einen grossen Sieg für die Likud-Partei, das nationalistische Lager und das Volk erzielt», so der Regierungschef.

Der Herausforderer bei den israelischen Parlamentswahlen, Oppositionsführer Jizchak Herzog, hat am Mittwochmorgen seine Niederlage eingeräumt. «Ich habe ihn zu seinem Erfolg beglückwünscht und ihm alles Gute gewünscht», sagte der Chef der linken Arbeitspartei bei einer improvisierten Medienkonferenz in seinem Wohnort Tel Aviv.

Drittstärkste Kraft würde nach den Teilergebnissen das arabische Parteienbündnis mit 14 Mandaten. Darauf folgt die Zukunftspartei von Jair Lapid mit 11 Mandaten. Der ehemalige Kommunikationsminister Mosche Kachlon kam mit der neuen Partei Kulanu, die für mehr soziale Gerechtigkeit eintritt, auf 10 Abgeordnete. Die Siedlerpartei bekommt 8 Mandate, gefolgt von zwei ultra-orthodoxen Parteien mit 7 und 6 Sitzen. Aussenminister Avigdor Lieberman schafft mit Israel Beitenu 6 Sitze, die Partei Merez kommt auf 4 Mandate.

Schwierige Koalitionsverhandlungen stehen bevor

Damit steuert der 65-jährige Netanjahu auf eine vierte Amtszeit zu. Allerdings steht er vor schwierigen Koalitionsverhandlungen: Er habe die Parteien des rechten Lagers zur Bildung einer verantwortungsvollen Koalition eingeladen, sagte er. Er werde sich für die Bildung einer «starken und stabilen» Regierung einsetzen.

Die vorgezogene Parlamentswahl war die grösste Herausforderung für Netanjahu seit seinem Amtsantritt 2009. Der 65-jährige hatte die Abstimmung Anfang Dezember selbst ausgelöst, als seine Mitte-Rechts-Koalition nach weniger als zwei Jahren im Amt auseinandergebrochen war, sah sich dann aber einer unerwartet starken Opposition gegenüber. (sda/gru)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?