Er wolle keine «isolierte» Armee, stattdessen solle der Kosovo mit seinen Streitkräften Teil der NATO werden. Thaci reagierte damit auf Kritik der NATO und der USA.
Der Kosovo verfügt bislang nicht über eine eigene Armee, sondern lediglich über eine Polizei und die 2500 Mann starke Sicherheitstruppe KSF. Thaci hatte Anfang März einen Gesetzentwurf vorgelegt, wonach die KSF zu einer Armee mit 5000 Soldaten und 2500 Reservisten ausgebaut werden sollte. Auf diese Weise hätte Thaci eine Verfassungsänderung umgehen und damit ein Veto der serbischen Minderheit im Kosovo verhindern können.
Thacis Pläne waren auf Kritik der NATO und der USA gestossen. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnte, das Verteidigungsbündnis sehe sich gezwungen, sein Engagement im Kosovo zu überprüfen, falls Thaci nicht einlenke. Nachdem sich der Kosovo einseitig von Serbien losgesagt hatte, hatte die NATO eine multinationale Truppe in dem Gebiet stationiert.
Im Kosovo sind 120'000 der rund zwei Millionen Einwohner ethnische Serben. Sie lehnen die Gründung einer kosovarischen Armee ebenso ab wie die serbische Regierung. (SDA)