Hannahs (14) Beispiel macht Schule
Jetzt gibts für Behinderte den «Schwer-in-Ordnung-Ausweis»

Eine 14-Jährige mit Down-Syndrom hat ihren Behindertenausweis umbenannt. Jetzt erhält sie einen Nachahmer – und die Stadt Hamburg macht mit.
Publiziert: 18.11.2017 um 21:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:45 Uhr
Hannah (14) hat den «Schwer-in-Ordnung-Ausweis» erfunden.
Foto: dpa

Ein Hamburger Bub wird bald von offizieller Stelle einen «Schwer-in-Ordnung-Ausweis» erhalten. Dies erzählte die Hamburger Sozialsenatorin Melanie Leonhard dem deutschen Radiosender NDR 90,3. 

Die Stadt akzeptiert einen Antrag, den der behinderte Junge beim Hamburger Versorgungsamt gestellt hatte. Sein Vorbild: die 14-jährige Hannah mit Down-Syndrom.

Die Schülerin hat im Magazin «Kids Aktuell» geschrieben, sie finde den Begriff «Schwerbehindertenausweis» nicht passend. Sie möchte, dass das Dokument «Schwer-in-Ordnung-Ausweis» heisse. Mit einer einfachen Montage nannte sie das Kärtchen kurzerhand um und wurde dafür im Internet gefeiert.

Ausweis wird Begleitdokument

Sozialsenatorin Leonhard kann den Wunsch des jungen Nachahmers verstehen. «Das zeigt deutlich: Menschen mit Behinderung empfinden sich als Teil dieser Gesellschaft und sie haben keine Lust, von Dritten immer als eine bestimmte Gruppe klassifiziert zu werden», sagte sie.

Den offiziellen Ausweis wird der Junge aber weiter benötigen. Dennoch will ihm die Behörde einen «Schwer-in-Ordnung-Ausweis» als Begleitdokument ausstellen. Wie er aussehen wird, ist noch offen. (rey)

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